Unterschiede: Vegan und vegetarisch

Es ist mir schon oft passiert, dass ich mich mit Menschen über Ernährung unterhalten habe und sie den Unterschied zwischen vegan und vegetarisch nicht kannten. Bei Privatleuten, die mit Vegetariern und Veganern nichts zu tun haben, verstehe ich das noch. Das ist so wie bei Menschen, die niemanden in ihrer Familie mit Diabetes haben und auch in ihrem Bekannten- und Freundeskreis keinen Diabetiker haben. Da informiert man sich für gewöhnlich nicht über Dinge, die einen nicht betreffen. Wer kein Haus bauen will, informiert sich für gewöhnlich auch nicht über dieses Thema (egal ob es um die Finanzen geht, wer es baut, wo es gebaut wird und so weiter).

Ich möchte euch gerne ein wenig helfen, wenn ihr in der Hinsicht ein paar Schwierigkeiten habt und euch den Unterschied zwischen vegan und vegetarisch näher erklären.

Fleischesser:

Fleischesser essen für gewöhnlich alles. Sie müssen sich abgesehen von einer etwaigen Allergien um nichts Gedanken machen. Ein durch und durch gesunder Mensch, der weder Vegetarier noch Veganer ist, braucht auf keinem Etikett nach den Inhaltsstoffen schauen – wobei es empfehlenswert ist, nicht alles bedenkenlos in sich hinein zu stopfen.

Vegetarier, was ist vegetarisch:

Vegetarier sind in der Regel Menschen, die sich ausschließlich von Gemüse, Obst, Getreide und tierischen Produkten, wie Eiern, Milch und Honig ernähren. Bei den Vegetariern gibt es aber noch viele Abspaltungen, wie etwa den Pescetarier, der zwar Fleisch meidet, aber von Zeit zu Zeit Fisch und manche auch Meeresfrüchte essen. Dann gibt es den Ovo-Lakto-Vegetarier, der sowohl Fleisch wie auch Fisch meidet, aber dafür Eier, Milch und Honig isst. Der Ovo-Vegetarier hingegen isst zwar Eier, verzichtet aber auf Fleisch Fisch Milch und Milchprodukte in seinem Essen.

Die Abspaltungen können unter anderem von der persönlichen Einstellung zu den jeweiligen Lebensmitteln herrühren oder aber von Allergien. Wer kein Fleisch essen möchte und zusätzlich keine Milch verträgt, wird beispielsweise Ovo-Vegetarier.

Vegan:

Diese Ernährungsform erscheint vielen Menschen sehr „krass“ oder gar „extrem“, weil die Menschen mit dieser Lebenseinstellung nicht nur auf Fleisch, sondern auf alle tierischen Produkte verzichten. Das bedeutet, dass sie weder Eier, noch Milch oder Milchprodukte und auch keinen Honig essen.

Wer aber glaubt, dass Veganer arm dran sind, der irrt. Viele Lebensmittel sind auf reiner Pflanzenbasis erhältlich und imitieren das Original sehr gut. So unter anderem Bratwurst, Joghurt, Milch, Schokolade und vieles mehr.

Nicht nur die Lebensmittel:

Bei der vegetarischen und veganen Lebensweise, ist nicht nur die Ernährung betroffen, sondern auch die Kleidung, die Möbel, die Innenausstattung des Wagens und vieles mehr. Kleidungsstücke mit Leder fallen weg, auch Ledersofas und Ledersessel gehören nicht mehr ins Haus.

Das bedeutet natürlich nicht, dass man alles was man vor der vegan-vegetarischen Lebensweise gekauft hat, automatisch verkaufen oder weg werfen muss. Wenn man einen schönen Ledermantel hat, den man immer noch liebt, muss man ihn nicht Gewalt los werden. Aber man sollte darauf achten, dass man künftig keine Anschaffungen mit Leder und anderen tierischen Produkten mehr macht.

Warum die Alternativen?

Viele fragen sich, warum Vegetarier und Veganer dazu neigen sich fleischfreie Alternativen zu Bratwurst, Hackfleisch, Schnitzel und anderen Produkten zu kaufen, wenn sie sich entschlossen haben kein Fleisch mehr zu essen.

Die Antwort ist eigentlich sehr leicht: Nur weil sie kein Fleisch mehr essen wollen, heißt das nicht, dass ihnen der Geschmack nicht mehr gefällt. Vegetarier und Veganer entscheiden sich zu einer fleischfreien Ernährung, weil sie das Tierleid nicht unterstützen möchten. Sie empfinden es als falsch ein Tier (Fisch, Kuh, Schwein oder Huhn) zu töten, um das Fleisch aus Genuss zu essen. Sie nehmen dafür lieber pflanzliche Alternativen, um Konsistenz und Geschmack zu imitieren. Der Mensch ist nämlich in einem gewissen Rahmen auch ein Gewohnheitstier und möchte im Grunde nicht auf gewohnte Speisen verzichten. Wer gerne Lasagne mit Hackfleisch gegessen oder einmal die Woche ein schönes Schnitzel genossen hat, wird natürlich ungern auf ewig kein Schnitzel mehr wollen. Und um diese Lust und den Appetit zu stillen, ohne dass ein Tier leiden muss, gibt es die pflanzlichen Ersatzprodukte von vielen Herstellern.

Sicher kann man damit keine 1:1 Alternative machen, aber geschmacklich stehen viele vegane und vegetarischen Ersatzprodukte dem Original in nichts nach. Zudem bieten die Soja-, Tofu- und Seitangerichte eine farbenfrohe Abwechslung für Fleischesser, wenn sie mal einen fleischfreien Tag einlegen möchten.

Welches ist die beste Ernährungsform?

Diese Frage ist kaum mit A oder B zu beantworten. Relevant für die Gesundheit des Menschen sind mehrere Faktoren. So kann jede der genannten Ernährungsformen gesund oder auch ungesund sein. So ist zum Beispiel bekannt, das rotes Fleisch die Lebenserwartungen verkürzen soll, wobei es wahrscheinlich keinen Einfluss auf die Gesundheit hat, wenn man nur ein bis zwei Mal im Jahr rotes Fleisch verzehrt. Ebenso kann aber auch eine vegetarische oder auch eine vegane Ernährungsform ungesund sein, wenn sie zu einseitig ist oder aber wenn man zu viel Zucker und Fett zu sich nimmt. Viele Limonaden und Säfte sind beispielsweise für Vegetarier und Veganer geeignet, ebenso wie fettige Pommes und viele Sorten Chips.

Ein Vegetarier, der eine Zeit lang jeden Tag eine 4-Käse-Pizza isst, lebt wahrscheinlich nicht besonders gesund. Und ein Veganer, der sich laufend von süßer Schokolade ernährt, wird wohl auf Dauer auch nicht ausreichend Vitamine zu sich nehmen.

Worauf kommt es bei einer gesunden Ernährung an?

Die gesunde Ernährung ist nicht immer davon abhängig, ob man Fleisch isst oder nicht und ob man sich nun vegan oder vegetarisch ernährt, sondern von anderen Faktoren.

So ist es zum Beispiel wichtig, dass man darauf achtet alle wichtigen Nährstoffe ausreichend zu sich nimmt. Dazu gehören die Vitamine A, B und C, Calcium, Kalium, Selen, Eisen, Phosphor, Jod und so weiter. Natürlich darf auch das Vitamin D nicht fehlen. Auch Kohlenhydrate und Eiweiß müssen in der richtigen Menge auf den Speiseplan, und wenn man Fett zu sich nimmt, sollte man darauf achten, dass man 1. nicht zu viel Fett nimmt und dass es 2. das richtige Fett nimmt. Gesunde Fette aus Avocado oder Nüsse beispielsweise sind ganz anders zu betrachten als tierische Fette in Fleisch und Butter.

Ich hoffe, dieser kleine Einblick hat euch geholfen und Spaß beim Lesen gemacht. Lasst es euch gut gehen, bleibt gesund und munter und genießt euer Essen!

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Verena Walter

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