Hast du dich schon immer mal gefragt wie ein Unternehmensberater arbeitet? Falls ja, bist du hier und heute bei diesem Artikel goldrichtig. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und hoffe, du kannst noch etwas draus lernen.

Was macht ein Unternehmensberater?

Der Unternehmensberater ist ein professioneller Analytiker, der sich auf Anfrage des Unternehmenschefs darum kümmert die Vorgänge im Betrieb zu begutachten. Der Unternehmensberater ist aber kein Mitarbeiter aus eigenem Hause, sondern kommt aus einem eigenen Unternehmen. Dieses Unternehmen ist die Unternehmensberatung, in der mehrere  Berater engagiert werden können, um einem Unternehmen zu helfen.

Aber wie hilft ein Unternehmensberater? Der Unternehmensberater hilft dabei die Menschen im Unternehmen zu beobachten und zu bewerten. Sie haben ein geschultes Auge, um Schwachstellen zu erkennen, Verbesserungsmöglichkeiten in Arbeitsabläufen ausfindig zu machen und vieles mehr.

Unternehmensberater können für verschiedene Unternehmensbereiche eingesetzt werden und es gibt Berater, die sich nur auf einen bestimmten Bereich fokussieren, oder anders gesagt spezialisieren. So gibt es die Unternehmensberatung Produktion, Unternehmensberatung für den Service und vieles mehr.

Welche Qualifikationen sind notwendig?

In der Regel kann sich jeder Unternehmensberater nennen, der in der Unternehmensberatung tätig ist. Die Tätigkeit an und für sich unterliegt keinem Berufsschutz. So gibt es Menschen, die nur in diesem Beruf tätig sind, um den ahnungslosen Firmenbossen eine Versicherung oder Software eines ausgewählten Vertragspartner zu verkaufen. Getreu dem Motto: „Das wird Ihrem Unternehmen helfen!“

Allerdings sind nicht alle gleichermaßen schlecht. Es gibt den Abschluss staatlich geprüfter Betriebswirt, den Unternehmensberater vorweisen müssen. Dieser Abschluss gilt als Mindestmaß der Qualifikation. Der Rest der Qualifikation, um einen wirklich guten und fähigen Unternehmensberater zu erkennen, ist der Abschluss eines wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulstudiums oder einem Hochschulstudium mit betriebswirtschaftlichem Zusatzstudium mit dreijähriger Berufserfahrung oder in der gleichen Zeit als Junior Consultant (Anfangs-Berater, Junior-Berater) in einer Unternehmensberatung tätig war.

Man findet in dieser Berufsgruppe auch ziemlich häufig Quereinsteiger. Diese müssen allerdings über ausreichend Berufserfahrung verfügen, um sinnvoll als Unternehmensberater tätig zu sein. So können ehemalige Mediziner oder Chemiker zum Beispiel als Unternehmensberater in der Pharmaindustrie eingesetzt werden und Menschen, die zuvor in der Metallindustrie tätig waren, können in dieser Branche beratend tätig sein.

In Österreich müssen die Unternehmensberater Mitglieder des Fachberbands UBIT (Unternehmensberatung und Infomraionstedhnologie) in der Wirtschaftskammer Österreich sein und unterliegen der Gewerbeordnung. Während in Deutschland dieser beruf selbstständig oder freiberuflich erfolgen kann, wird diese Tätigkeit in Österreich steuerlich als freien Beruf betrachtet.

Beratungsgrundsätze von Unternehmensberatern

Um als Unternehmensberater gute Arbeit zu leisten, muss ein sogenannter „Verhaltenskodex“ existieren. Schließlich muss festgelegt werden, nach welchen Kriterien beraten werden soll – und alle müssen sich auf die gleichen Grundsätze berufen, um gleichermaßen gute Arbeit zu leisten.

Aber welche Kriterien müssben bei der Beratung erfüllt werden? Gehen wir sie kurz im einzelnen durch:

Beratungsgrundsatz 1: Unabhängigkeit

Die Beratung sollte unabhängig von Dritten erfolgen. Insbesondere, wenn eine Entscheidung über die Lieferanten oder andere Marktpartner erfolgen sollen. Es geht um die Beratung der Firma und wie sie ihre Abläufe verbessern kann.

Beratungsgrundsatz 2: Objektivität

Der Berater muss unter den Gesichtspunkten aller Vor- und Nachteile, sowie aller Chancen und Risiken das für das Unternehmen beste Konzept wählen. Dazu gehört auch, dass er sich im Zuge dessen für die Entlassung von Mitarbeitern aussprechen muss, wenn das Unternehmen aufgrund zu vieler Mitarbeiter (und folglich zu vieler Gehälter) aussprechen muss)

Beratungsgrundsatz 3: Kompetenz

Damit die Entscheidung fundiert und sinnvoll getroffen wird, muss der Berater nachweislich kompetent in dieser Berufsgruppe sein. Das heißt, wer von der Pharmaindustrie keine Ahnung hat, sollte in dieser Branche keine Beratung durchführen. Und wer in der verarbeitenden Industrie keinerlei Erfahrung hat, sollte dort nicht beratend tätig sein.

Grundsatz 4 Vertraulichkeit

Dieser vierte und letzte Grundsatz ist für jedes Unternehmen von immenser Bedeutung. Denn hierbei gelangt der Berater oft an sehr tief greifende und vertrauliche Informationen, die nicht an Dritte (insbesondere an die Konkurrenz) weiter gereicht werden dürfen. Im Prinzip kann man sagen, dass es sich hierbei um eine Schweigepflicht handelt, wenn auch keine ärztliche.

Wann braucht ein Unternehmen eine Beratung?

Der Unternehmensberater wird meist dann ins Boot geholt, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Die Firma schreibt rote zahlen, die Kosten wachsen einem über den Kopf und die Zahlen fallen nicht so aus, wie man es ursprünglich durchgerechnet hat.

In diesem Fall ist ein Unternehmensberater vonnöten, um die Schwachstellen ausfindig zu machen und das Unternehmen wieder auf den richtigen Kurs zu bringen. Nicht jeder, der ein großes Unternehmen aufgebaut hat, ist automatisch den Rest seiner beruflichen Karriere erfolgreich. Immer mal wieder kann es passieren, dass man nicht mit der Zeit geht, alte Maschinen nicht rechtzeitig ersetzt, die Mitarbeiter zu teuer geworden sind oder man aufgrund einer Fehlkalkulation zu viele beschäftigt. Viele Unternehmer träumen davon ihr Business zu erweitern und stellen in freudiger Erwartung mehrere Mitarbeiter ein, nur um dann festzustellen, dass der erwartete Aufschwung ausbleibt, dass keine weiteren Kundenaufträge einkehren und man auf den Kosten sitzen bleibt. Das kann schon bei kleinen Betrieben anfangen, wenn jemand sich vornimmt ein Café zu eröffnen und direkt zu Beginn 2 Kellner einstellt, während man selbst hinter der Theke zu Gange ist.

Generell ist der Gedanke nicht falsch. Schließlich kann man nicht alles alleine machen – aber alles muss sich rechnen. Unternehmensberater können viele Schwachstellen ausfindig machen. Die Mitarbeiter sind unmotiviert, die Maschinen sind zu alt und verbrauchen zu viel Energie, die Werbung ist nicht mehr zeitgemäß und vieles mehr.

Wie viel kostet eine Unternehmensberatung?

Das Honorar (also der Endlohn) wird in der Regel zwischen dem Kunden (also dem Unternehmen) und dem Berater vereinbart. Meist handelt es sich dabei um einen Tagessatz, seltener um ein Pauschalhonorar. Zudem ist bei Unternehmensberatern ein sogenanntes Erfolgshonorar nicht unüblich.

Das Einstiegsgehalt eines Unternehmensberaters liegt zwischen 33.000 und 64.000 Euro. Wer Berufserfahrung mitbringt, kann mit einem Einstiegsgehalt von 45.000 bis 76.000 Euro rechnen. Wer hingegen als Senior Unternehmensberater tätig ist (also schon jede Menge Berufserfahrung mitbringt), kann zwischen 55.000 und 99.000 Euro verdienen. So zumindest der letzte Stand von 2018.
Trotz des guten Gehaltes gibt es auch kritische Stimmen, manche Menschen halten Unternehmensberater für überflüssig, da sie nicht mehr die Probleme heutiger Firmen lösen können, dem kann ich nicht zustimmen, denn 4 Augen sehen immer mehr als 2 Augen und der Rat von Dritten kann Wunder bewirken.

Was denkt ihr?

Wie denkt ihr über diesen Beruf? Denkt ihr, dass das Gehalt angemessen ist, oder doch viel zu hoch? Kennt ihr jemanden, der als Berufsberater tätig ist oder habt ihr mal einen Berater für euer Unternehmen gebraucht? Erzählt von euren Erfahrungen und teilt sie in den Kommentaren.

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