Mit manchen Menschen führt man sehr gerne Gespräche, mit anderen unterhält man sich überhaupt nicht gerne. Das liegt hauptsächlich daran, wie der andere sich verhält. Und damit ist nicht nur gemeint, dass manche pausenlos von sich erzählen oder einem ständig ins Wort fallen – das nervt schon zur Genüge.

Es gibt noch ein paar andere Punkte, die einem das Gespräch mit einigen Menschen so schwer machen:

Abgelenkt

Es ist nicht besonders schön mit manchen Menschen zu reden, bei denen man pausenlos das Gefühl hat, sie wären gar nicht richtig bei der Sache. Egal worüber man mit ihnen spricht, sie sind am Gespräch nicht daran beteiligt – und das nicht, weil sie nicht viel sagen, sondern weil sie folgendes machen:

– auf dem Handy, am Computer oder dem Laptop herum tippen

– im Fernseher durch die Programme zappen

– Fusseln aus ihrer Kleidung zupfen

– Dreck unter den Fingernägeln hervor holen

– einen überhaupt nicht angucken

– und ähnliches

Selbst wenn sie dann aufmerksam zuhören, hat man nicht viel Lust sich mit diesen Menschen zu unterhalten, weil sie einem das Gefühl geben nur nebensächlich zu sein. Man möchte doch schließlich die volle Aufmerksamkeit genießen und sich nicht fühlen, als wäre man gerade dabei sie bei irgendwas zu stören.

Wer stattdessen seinem Gesprächspartner in die Augen schaut, 100 % bei der Sache ist, zuhört gelegentlich nachfragt und dementsprechend reagiert, der kommt deutlich charismatischer und dadurch auch sympathischer rüber.

Ich habe meine Meinung und du hast deine

Ebenfalls frustrierend ist es, wenn man auf Dauer mit jemandem spricht, der eine ganz andere Meinung hat und entweder versucht einen laufend von seiner Meinung zu überzeugen (als sei seine Meinung besser bzw. die einzig richtige), oder aber er schmettert alles von seinem Gegenüber ab: „So ein Quatsch“, „Unsinn!“, „Stimmt ja gar nicht!“, oder sie können keine Aussage stehen lassen, ohne ihren eigenen Senf dazu zu geben („Sehe ich anders“). Eine andere Meinung zu haben ist völlig okay, aber jemand anderem eine andere aufzwängen zu wollen oder ihm seine Meinung laufend schlecht zu reden, kommt gar nicht gut an.

Wenn jemand auf dem Holzweg ist und man möchte ihm helfen, dann ist das sicher was anderes, das hat auch mit Meinungen nicht viel zu tun, aber auch da sollte man drauf achten, dass es sensibel und mit entsprechendem Fingerspitzengefühl von Statten geht. Besonders angenehm ist es für den Gesprächspartner, wenn man sich genauer nach der Meinung erkundigt und sich etwaige Unklarheiten genauer erklären lässt. Wer weiß, vielleicht versteht man den anderen auch plötzlich viel besser als vorher?

Schluss mit der Verteidigung

Unangenehme Gesprächspartner fallen gleich auf, wenn sie jede Aussage des anderen, sei es nur ein Funken Kritik, sofort mit einer Rechtfertigung oder allgemein einer Verteidigungsmaßnahme begegnet. Viel angenehmer ist es, wenn man die Aussage als solches hinnimmt und nicht gleich versucht alles zu zerreden oder alles abblocken zu wollen.

Die Erde dreht sich um mich

Solange man nicht zu einem Planeten mutiert ist und sich irgendwelche Sterne um einen drehen, ist man nicht immer Zentrum des Gesprächs. Manchmal mag das angehen, wenn man sich zum Beispiel nach dem Urlaub erkundigt und man davon erzählt, aber dann muss man auch anderen die Chance geben ihren Beitrag zu leisten und auch mal von sich zu erzählen. Wer immer nur von sich erzählt und sich nie nach den anderen erkundigt, braucht sich nicht wundern, wenn er irgendwann nur noch mit dem Spiegel plaudern kann.

„Ist mir doch schnuppe“

Sicher ist nicht jedes Thema das man mit wem bespricht gleichermaßen interessant. Würde mir jemand was über Motoren erklären, bin ich wahrscheinlich auch nicht Feuer und Flamme, aber man sollte sich zumindest Mühe geben, Interesse zu zeigen. Man muss ja nicht für das Thema brennen – aber es macht einen deutlichen Unterschied, ob man jemandem zeigt, dass man die Geschichte hören möchte, oder ob man mit einer Geste (Augen rollen) oder einem Geräusch (genervtes Stöhnen, ein unschöner Ton, beim „Ja“ sagen) antwortet. Das ist genauso, wie wenn man telefonisch mit jemandem in Kontakt tritt und lächelt, oder nicht lächelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert