Ich war nie ein großer Campingfan. Aber ich wollte der Angelegenheit mal eine Chance geben. Bis dahin wird es wohl noch etwas dauern. Aber ich kann euch eine Geschichte von einer Freundin erzählt, die ein romantisches Campingwochenende erleben wollte, was aber nicht wirklich so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Die Vorbereitung

Wie bei jedem anderen Urlaub, musste auch das Campingwochenende geplant werden. Wo wollen sie campen? Was kostet der Stellplatz? Was ist in der Umgebung? Was kann man tagsüber machen? Was kann man dort schönes zubereiten? Wie kann man es sich gemütlich machen? Hat man genug Privatsphäre? Was braucht man alles? Gerade auf die Jahreszeit bezogen muss man gut vorbereitet sein.

Aber auch mit der Beschäftigung sollte man etwas finden, damit man nicht die ganze Zeit im Zelt sitzt und Däumchen dreht.

Viele Campingplätze haben im Umfeld viel zu bieten, andere haben nicht so viele Möglichkeiten. Ebenso ist es klug sich umzuschauen, wenn es ein Unwetter gibt, ob man anderweitig in der Umgebung Unterschlupf findet und wie das Wetter für den Zeitraum sein wird.

Während meine Freundin sich um all diese Dinge Gedanken gemacht hat, hatte ihr Freund nur eine Sache im Kopf: Er wollte nämlich unbedingt mal wieder angeln gehen und hatte sich in einem Spezialgeschäft sämtliche Angeltaschen angeschaut, um gut vorbereitet ins Wochenende zu fahren, um Fische im See zu angeln.

Die Reise

Die Anfahrt war ebenfalls ein kleines Abenteuer. Die Fahrt zum Campingplatz war ziemlich lang, also hatte meine Freundin dafür gesorgt, dass sie mit Getränken und Speisen eingedeckt waren, um nicht bei jeder Gelegenheit anhalten zu müssen. So weit, so gut.

Aber wie es bei ihrem damaligen Freund typisch war, lief mal wieder so gut wie nichts nach Plan. Man konnte sich bei ihm sicher sein, wenn sie einen festen Terminplan festlegten, bei dem es hieß: „Wir fahren pünktlich um 8 Uhr los“, dann wurde nichts draus.

Warum?, fragt ihr?

Ganz einfach: Weil der Kerl jedes Mal, obwohl er genau wusste, wann sie fahren wollten und rechtzeitig über alles im Bilde war, mit vielen Kleinigkeiten erst in letzter Minute kam. Anstatt die CD oder den USB-Stick mit den MP3s am Vortag fertig zu machen, musste er sich kurz vor der Abfahrtzeit darum kümmern. Und eigentlich wollte er ja noch sein Lieblingsshirt einstecken, aber nach 30 minütiger Suche fand er es in der Wäsche. So und so ähnlich lief es immer ab.

So fuhren sie nicht, wie abgemacht um 8 Uhr los, sondern erst um halb 10. Dann wollte ihr Navigationssystem nicht richtig funktionieren und hatte die Adresse nicht anerkannt. Also versuchten sie es mit dem Handy. Wenigstens das funktionierte und sie waren frohen Mutes, dass nun alles klappen würde, bis sie auf die Autobahn kamen.

Ich denke ihr wisst, was die beiden dort erwartet hatte? Richtig: Stau! Und das nicht nur für wenige Meter, sondern etliche Kilometer.

Die Ankunft

An und für sich war die Ankunft ziemlich gemütlich. Sie erreichten den Campingplatz, bezahlten vor Ort die Gebühr, ließen sich ihren Platz zeigen und dann konnte es auch schon losgehen. Zumindest theoretisch. Praktisch ging aber, wie bei den meisten wahrscheinlich, der erste Streit los, weil sie die Anleitung zum Zeltaufbau in der Hand hatte und er aber ohne die Anleitung das Zelt aufbauen wollte. Dass das nicht gut ging, brauche ich euch nicht erzählen.

Sie bestand darauf, dass er es machte wie sie sagte, er wollte sich nicht von ihr herum kommandieren lassen und letzten Endes stand das Zelt krumm und schief. Sie hat mir ein Foto von dem Zelt gezeigt. Es sah so aus, als hätte ein laues Lüftchen genügt, um das Ding umzustoßen. Dennoch, so erzählte sie mir, war er unheimlich stolz darauf, dass er es alleine hinbekommen hatte. Sie war logischerweise nicht wirklich begeistert von seinem „Meisterwerk“, hatte aber auch gleichzeitig keine Lust mehr mit ihm zu diskutieren und beließ es dabei.

Die ersten Pläne

Nun, nachdem alles fertig war, plante meine Freundin das schöne Wetter zu nutzen und einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Ihr Freund hatte wiederum ganz andere Pläne und wollte unbedingt angeln. Da ging auch schon die nächste Diskussion los.

„Aber ich dachte, wir wollten Zeit miteinander verbringen.“

„Will ich ja auch, aber ich wollte ja auch Angeln.“

„Das kannst du doch auch nach dem Spaziergang machen.“

„Morgens beißen die Fische besser.“

„Und wie lange wolltest du angeln?“

„Weiß nicht, bis 17 Uhr?“

„5 Stunden?!“

„Ja, Angeln ist ein geduldiger Sport. Das geht nicht in 10 Minuten.“

„Und was soll ich, deiner Meinung nach, in den 5 Stunden machen? Können wir uns dann wenigstens unterhalten?!“

„Spinnst du, dann verjagen wir ja die ganzen Fische!“

Nach einem ewigen Hin und Her hatte meine Freundin keine Lust mehr und verzog sich mit dem Handy im Zelt, um ihrer Mutter zu telefonieren. Nachdem die 5 Stunden abgelaufen war und meine Freundin zu ihm kam, präsentierte er ihr stolz den gefangenen Fisch, bei dem es sich um so eine kleine Spezies handelte, dass sie nicht mal als Snack her halten konnte. Sie meinte zu  mir, es wäre mit gutem Willen eine Sardine.

Das Abendessen

Nachdem der Plan von dem gebratenen Fisch als gemeinsames Abendessen ins Wasser fiel, versuchte meine Freundin den eher ungemütlichen Tag mit einem Picknick zu retten. Sie war mit Brot, gekochten Eiern, Obst und Gemüse, sowie Tellern, Messer und Co. gewappnet und zauberte ein anständiges Picknick.

Allerdings kam ihr Schatz zu dem Zeitpunkt auf die Idee noch etwas Warmes machen zu wollen und holte den kleinen Campinggrill hervor, um damit ein wenig Gemüse zu grillen. Zuerst lief alles gut und sie genossen ein warmes Mahl. Aber später, als sie sich hinlegten, hatte ihr Schatz offenbar den Campinggrill nicht vollständig gelöscht. Denn später vernahm sie einen Geruch von verbranntem Plastik. Als sie aufsprang und nachsah, hatte ein Teil vom Zelt gekokelt.

Das war noch mal gut ausgegangen; in anderen Fällen hatte bereits alles lichterloh gebrannt. Das führte wiederum zum nächsten Streit, ehe sie sich am nächsten Tag wieder versöhnten und einfach alles anders machten. Sie gingen mehr aufeinander ein und verbrachten noch ein schönes Restwochenende, ehe sie wieder Heim fuhren.

Wie ist euer Camping?

Wie geht ihr Campen? Nehmt ihr ein Zelt oder einen Wohnwagen? Was muss für euch alles beim Campen dabei sein? Und wo campt ihr am liebsten? Besitzt ihr einen eigenen Campingwagen oder mietet ihr euch einen? Oder leiht ihr euch den von Freunden? Was gebt ihr beim Campingurlaub aus oder ist Camping überhaupt nicht euer Fall? Was habt ihr zu berichten?

Schreibt einen Kommentar mit eurer Geschichte unter diesen Beitrag und gebt dem Artikel 5 Sterne, wenn er euch Freude gemacht hat. Des Weiteren wünsche ich euch eine angenehme Woche und einen fantastischen Tag.

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