Ich habe nie verstanden, warum manche Menschen es nie gelernt haben richtig mit Geld umzugehen. Einen Fehler einmalig zu machen, ist nicht ungewöhnlich. Jeder von uns macht mal Fehler, manche auch dauerhaft. Aber normalerweise lernt man doch aus einem Fehler und macht ihn nie wieder, sollte man meinen. Ich kenne aber Menschen, die mit Geld regelmäßig ihre Schwierigkeiten haben, dabei ändert sich bei ihren Einnahmen und den Ausgaben summa summarum NULL!

Es macht mich traurig, wenn einige Leute theoretisch genug Geld haben, um davon einigermaßen gut zu leben und dann wird da nichts draus, weil die Menschen nicht wissen, wie sie mit dem Geld umgehen sollen, dabei verstehen sogar Affen was Geld ist. Sie geben es mit vollen Händen aus und dann kommt der Schreck: Das Konto ist leer, und dabei ist noch so viel Monat übrig. Ich hatte mal das Vergnügen eine Dame kennen zu lernen, die neben dem Hartz IV-Geld noch zusätzliches Fahrtgeld bekommen hatte. Für sie reines Glück, dass die Arbeitsagentur anders gerechnet hatte, denn durch ihre Rechnung, bekam sie nach Abzug ihrer Monatsfahrkarte, rund 300 Euro mehr (die Agentur hatte nämlich nicht damit gerechnet, was sie denn zahlen müsste, um monatlich von ihrem Wohnort zu dem Kurs zahlen musste, sondern die Agentur rechnete so, als würde man mit dem Auto fahren, dabei hatte aus dem Kurs gerade mal einer ein Moped, und ihre Fahrkarte für einen Monat kostete gerade mal wenige 50 Euro). Ein nettes Taschengeld, von dem andere träumen konnten. Ich hatte hingegen so wenig, dass ich wöchentlich nicht einmal 50 Euro zur Verfügung hatte. Bei dem, was ich von ihr mitbekommen hatte, dass ihre Wohnung mit dem Geld extra finanziert werden würde, dann hatte sie Hartz IV für sich und zusätzlich die 300 Euro Taschengeld. – Ein finanzielles Plus von dem ich seinerzeit nur träumen konnte.

Und hat ihr Geld gereicht?

Nein, natürlich nicht! Ich meine, was habt ihr erwartet, bei dem was ich in den vorherigen Absätzen geschrieben hab. Nee, nee, also es hat nicht gereicht. Und warum hat es nicht gereicht? Weil sie nicht gerechnet hat. Anstatt, dass sie bewusst einkaufen gegangen ist, hat sie direkt nach dem das Geld auf ihrem Konto eingegangen ist, wollte sie sich unbedingt etwas gönnen und hat gar nicht darüber nachgedacht, was sie zum Leben tatsächlich braucht. Ich meine, ich kann es verstehen, wenn man es vorher nicht so toll hatte, dass man sich etwas gönnen möchte, das tue ich auch, aber ich kalkuliere, dass von meinem Konto Strom und Internet bezahlt werden müssen (Wasser ist in der Miete enthalten). Ich weiß nun zwar die Kosten für Internet, denn die bleiben gleich, aber kann Strom nur schätzen. Insofern wäre es klüger erst einmal sparsam zu sein, bis der Stromversorger abgebucht bzw. die Rechnung geschickt hat. Dann weiß man auch, was man maximal noch ausgeben kann. Im besten Fall hat man sogar noch weniger aus und hat für Notfälle immer einen Notgroschen übrig.

Sie hingegen hat ihr Geld einfach verpulvert in irrsinnige Chat-SMS mit 3 Euro die SMS, in Süßigkeiten und Markenartikel, und das in Mengen, die sie einfach nicht gebraucht hat. Wie gesagt, sie hatte dieses zusätzliche Plus und kam damit nicht klar. Das habe ich beim besten Willen nicht verstanden.

Es hat deutlich gemacht, dass man nicht immer viel Geld braucht, um klar zu kommen, sondern die richtige Einstellung. Ich will damit natürlich keineswegs sagen, dass Hartz IV eine tolle Sache ist, oder dass jeder, der wenig Geld hat, zu blöd ist damit umzugehen. Ich möchte darauf hinaus, dass die Einstellung zum Geld wichtig ist. Wenn ich nur 800 Euro im Monat für Tierfutter, Lebensmittel, Hygieneartikel und andere Dinge übrig habe, dann kann ich in dem Monat keine 900 Euro ausgeben. Logisch?

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Manche Menschen glauben ja, dass sie derartige Probleme lösen können, wenn sie mehr Geld verdienen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn wer schon mit wenig Geld nicht auskommt, der wird auch nicht mit viel Geld umgehen können.

Geht ihr gut mit Geld um? Wie viel Prozent des Netto Einkommens spart ihr? Wie steht ihr zu Geld?

Ein Gedanke zu “Richtig mit Geld umgehen”
  1. Hi Verena, der Artikel gefällt mir wirklich gut.

    Es ist nun mal leider so, dass wir den Geldumgang nicht wirklich beigebracht bekommen.
    So etwas, wie "Geldkunde" sollte Schulfach sein. Stattdessen lernen wir, wann welche Könige gelebt haben und welche Kriege wann stattgefunden haben etc.
    Der richtige Umgang mit dem eigenen Geld wird erst gelernt durch Erfahrung und eigene Fehler. Trail and error sozusagen.

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