Warum sind manche Menschen gerne krank?

Ob man es glauben will oder nicht, manche Menschen sind gerne, sogar liebend gerne krank. Aber warum?

Die Menschen wünschen sich in der Regel neben der Gesundheit noch ein langes Leben. Das gilt jedoch nicht für jeden Menschen. Manche sind scheinbar liebend gerne krank oder haben laufend irgendein Wehwehchen. Aber woher kommt das?

Warum das so ist

Oftmals geben wir der Lebensweise eines Menschen die Schuld daran, warum er oder sie so häufig krank ist. Das Immunsystem versagt, er ernährt sich nicht richtig oder er treibt einfach keinen Sport. Andere befinden sich ständig in einer fast sterilen Umgebung und fallen fast vom Stuhl, wenn sie anderswo hingehen.

Das sind aber nicht die Ursachen, wenn jemand gerne krank ist – und manche sind das. Allerdings sind manche nicht wirklich krank – sie erzählen es bloß gerne (oder bilden es sich gar ein). Und wieso?

1. Aufmerksamkeit

Manche Menschen sind gerne krank, weil sie von ihren Mitmenschen irgendeine Form von Aufmerksamkeit bekommen. Sie werden in der Regel bemuttert, man kümmert sich um sie und manche werden besonders dann mit Samthandschuhen angefasst. Man bekommt den besten Sitzplatz, bekommt das beste Essen, die Menschen erledigen alles für einen. Das ist doch sehr angenehm. Und die Menschen machen das ja auch gerne.

2. Man ist wichtig

Viele Menschen kommen sich bedeutend wichtig vor, wenn sie zu ihren Freunden oder der Familie kommen und ihnen von ihren Leiden erzählen können. Regelrecht stolz berichten sie von ihren Krankheiten, ihrem Gemütszustand und prahlen dann noch, dass sie ja trotzdem arbeiten gehen und ihren Pflichten nachkommen. Sie fühlen sich ganz toll, wenn sie an einer schweren Krankheit leiden und dabei sind sie zu überwinden – oder sie sind sehr stolz auf sich, weil sie das schon seit so und so lange durchstehen.

3. Andere runterspielen

Gerade im Alter kommen sich manche Menschen sehr wichtig vor, wenn sie erzählen können, was sie alles haben. Nun muss man aber was besseres haben als der Andere – und schon hat man ihn runter gespielt und ist schlimmer dran. Das passiert bei älteren Menschen sehr häufig, wenn sie sich zu wenig mit ihren Mitmenschen befassen, mit ihnen raus gehen und einfach nur Freude am Leben haben. Besonders die Menschen, die zu wenig von ihrer Familie mitbekommen, haben sehr darunter zu leiden.

4. Mangelndes Selbstbewusstsein

Die Menschen möchten sich gerne mit ihren Mitmenschen umgeben und etwas mit ihnen tun, aber sie wissen einfach nicht, wie sie das anstellen sollen. Sie trauen sich nicht jemanden direkt anzusprechen, haben Angst vor einer Abfuhr oder sie haben bislang einfach nur schlechte Erfahrungen gemacht.

Die Gefahr

Ähnlich wie bei einem Hypochonder, werden Menschen, die nicht krank sind, sich aber so anstellen, irgendwann nicht mehr ernst genommen. Sie kommen ständig mit etwas neuem, und angeblich will ihnen einfach nichts helfen. Das kommt einem schon komisch vor. Insbesondere, wenn man von Arzt zu Arzt tigert und jede Untersuchung ohne Befund ist.

Das heißt aber nicht, dass manche Menschen bewusst gerne krank spielen. Andere sind von ihren negativen Gefühlen (Einsamkeit, Angst und dergleichen) so beeinflusst, dass sie tatsächlich krank sind. Ihnen ist aber der Grund nicht bewusst, und deswegen verstehen sie auch nicht, warum sie immer wieder krank werden oder trotz der Behandlung immer noch an etwas leiden.

Wie geht man mit solchen Menschen um?

Das ist eine gute Frage. In erster Linie hilft es, wenn dieser Mensch nicht in seinem Klagen unterstützt wird. Das heißt nun nicht, dass man ihm aus dem Weg gehen soll, aber das Verhalten wird sich sicherlich nicht bessern, indem man das Gehabe unterstützt. Das bedeutet aber genau so wenig, dass man mit der Holzhammermethode daher kommt und demjenigen alles um die Ohren haut, was man darüber denkt. Vielleicht hilft es den Menschen aufzubauen und ihm gute Tipps zu geben, wie etwa: „Geh ein wenig an die frische Luft, triff dich mit Freunden oder geh mal wieder ins Kino.“

In solchen Fällen kann auch die Nummer gegen Kummer weiterhelfen, um den richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen zu bewältigen.

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Verena Walter

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