Warum kostet der Arzt viel Geld?

Ein Arztbesuch ist regelmäßig notwendig. Zumindest die Routine-Untersuchung. Aber wer privat versichert ist, muss des Öfteren erst einmal im Vorfeld bezahlen, bevor er das Geld von der Versicherung zurückbekommt. Dabei kommen manchmal ziemlich große Summen zustande. Je nachdem bei welchem Arzt man ist, was gemacht werden muss und wie lange die Prozedur dauert, kann der Preis variieren. Aber was macht einen Arztbesuch so teuer? Das wollen wir hier einmal ein wenig aufschlüsseln.

Das Wissen vom Fachmann

Wie bei jedem anderen Beruf, ist auch der Arzt ein Fachmann, in dem was er tut. Speziell die Fachärzte sind noch mal einen Tick besser geschult, da sie Experten auf diesem einen Gebiet sind. Das gilt für Zahnärzte, Gynäkologen und Chirurgen, wie auch für Radiologen, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte und alle anderen Arztgruppen.

Beim Hausarzt zahlt man in der Regel am wenigsten Geld – das liegt aber auch daran, dass er kein Fachmann an, sondern die allgemeine Medizin beherrscht und den Patienten zu einem Kollegen überweist, der für dieses Problem zuständig ist. Der Hausarzt hilft bei kleineren Krankheiten und Wehwehchen wie etwa einer Grippe.

Helfende Hände

Wenn man zum Arzt geht und behandelt wird, muss nicht nur der behandelnde Arzt bezahlt werden, sondern auch die anderen helfenden Hände. Dazu gehören die Schwestern und Arzthelfer, die an der Rezeption sitzen, die die Blutabnahme regeln, die die Termine überschauen, die dem Arzt bei der Behandlung und auch der OP die Instrumente reichen, die für die Nachsorge zuständig sind und vieles mehr.

All diese helfenden Hände müssen ebenfalls bezahlt werden, schließlich haben sie ebenfalls eine Familie zu versorgen und müssen ihre Miete bezahlen.

Die Praxis

Je nach Lage, Größe und Ausstattung der Praxis, muss ebenfalls ein wenig mehr Geld in die Kasse fließen. Denn auch wie im Haushalt gehen auch medizinische Geräte auf Dauer kaputt. So müssen Arztpraxen sich neue Ultraschallgeräte kaufen, Medikamente besorgen, Verbänder auffüllen, Möbel ersetzen, Computer erneuern, Spritzen austauschen und zahlreiche andere Hilfsmittel und Geräte wechseln.

Insbesondere dann, wenn die Geräte nicht mehr dem neuen Standard entsprechen, sondern veraltet sind, ist es sinnvoll sie durch neue Modelle zu ersetzen. Auch andere Möbelstücke, wie etwa Stühle im Wartezimmer und Liegen in der Praxis müssen erneuert werden, man muss die Wände streichen, die Dekoration austauschen und vieles mehr.

Alle Geräte kosten viel Geld. Allein wenn der Arzt neue Ultraschallgeräte kaufen muss, kann er bei einem einzigen Gerät zwischen 10.000 und 50.000 Euro loswerden.

Die Lage der Praxis

Je nachdem wo die Praxis gelegen ist, ist auch die Miete höher oder geringer. Bei einer Praxis in einem wohlhabenden Stadtteil ist die Miete beispielsweise bedeutend teurer, als eine Praxis irgendwo abseits in einem kleinen Kuhkaff. Deswegen gibt es zuweilen auch nur noch wenig Landärzte, denn diese Arbeit ist nicht nur wenig lukrativ, sie zahlt sich oft auch nicht aus. Der Landarzt hat zwar auch eine Praxis, fährt aber für Notfälle auch zu anderen Einsatzorten. Natürlich muss ihm auch die Anfahrt bezahlt werden, aber im Vergleich zu einem Arzt, der hauptsächlich oder ausschließlich in einer Praxis sitzt, verdient der Landarzt verhältnismäßig wenig.

Die Erfahrung vom Arzt

Je erfahrener der Arzt, desto mehr Wissen besitzt dieser – und dieses zusätzliche Wissen, sorgt auch für ein höheres Selbstbewusstsein. Das wiederum kann dazu führen, dass die Preise teurer werden. Warum aber auch nicht? Wer mehr weiß, kann mehr bieten – und wer mehr bieten kann, hat im Vergleich zu anderen Ärzten ein Alleinstellungsmerkmal.

Wie viele Ärzte dieser Art existieren?

Wo wir gerade bei Alleinstellungsmerkmal sind: Die Anzahl der Ärzte spielt ebenfalls eine große Rolle. Zwar müssen die Ärzte sich an dem staatlich vorgegebenen Preiskatalog für Ärzte einhalten, aber je weniger Ärzte einer bestimmten Berufsklasse verfügbar sind und je größer die Nachfrage, desto höher kann auch der Preis werden. In manchen Regionen sind manche Berufsgruppen und ihre Dienstleistungen komplett ausgelastet – einfach deshalb, weil es von ihnen so wenig gibt.

Die Dauer der Behandlung

Selbstverständlich spielt auch die Dauer der Behandlung eine wichtige Rolle beim Kostenfaktor. Es macht einen großen Unterschied, ob man jemanden nur einmal kurz für eine Viertelstunde inklusive Untersuchung behandelt, oder ob jemand für weitere Medikamente, Nachuntersuchungen, Verbandswechsel und ähnliche Dinge mehrmals in einer Woche, einem Monat oder sogar in einem halben Jahr vorbeischauen muss. Bei einer OP-Wunde kann es beispielsweise schnell gehen, wenn alles wie erwartet abheilt. Wenn sich hingegen eine Infektion bildet und man diese mit Antibiotika und anderen Mitteln behandeln muss, man somit gezwungen ist, regelmäßig vorbeizuschauen, dauert es länger und der zusätzliche Aufwand geht ebenfalls ins Geld.

Fazit:

Es gibt Ärzte, die viel Geld verlangen, sehr viel Geld und das ist bei dem was sie tun nicht angemessen. Andere Ärzte verlangen zwar auch viel Geld, doch wenn man es mit dem Aufwand, ihrer Arbeit und dem Einsatz von medizinischen Hilfsmitteln und der Technik aufrechnet, kann man oftmals feststellen, dass es gar nicht so teuer ist. Ich persönlich finde, dass viele Preise von den Ärzten gerechtfertigt sind, schließlich geht nicht das gesamte Geld, was man ihnen zahlt in ihre Tasche, sondern auch in die Praxis, das Equipment, die Medikamente und die Angestellten.

Wie denkt ihr über die Kosten beim Arzt?

Findet ihr sie gerechtfertigt oder haltet ihr sie teilweise für überteuert? Welchen Arzt müsst ihr regelmäßig aufsuchen und was kostet er euch? Kennt ihr einen Arzt und in welcher Preisklasse ist dieser? Seid ihr privat versichert oder doch eher gesetzlich? Wie viel Geld legt ihr monatlich für eure gesundheit zur Seite und was tut ihr, um gesund und fit zu sein? Erzählt mir von euren Gedanken in den Kommentaren, ich freu mich darauf.

About the author

Verena Walter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>