Ich kann nur immer wieder betonen, wie sehr ich Heilpflanzen mag. Nicht nur, dass ich die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe liebe, sondern auch deren medizinisch-heilende Wirkung. Zwar können die Pflanzen nicht jedes Problem in den Griff kriegen, aber bei vielen Wehwehchen, Hautproblemen, Unwohlseins-Diskrepanzen und Schönheitsmängeln können die Pflanzen wahre Wunder vollbringen.

Allerdings ist die Pflanzenvielfalt und deren Wirkungsweisen so enorm, dass ich gar nicht so viel schreiben kann, wie ich will, da ich wahrscheinlich in einem halben Jahr mit diesem Beitrag fertig wäre (vorausgesetzt ich mache in meiner Freizeit nichts anderes). Dementsprechend habe ich mir für diesen Beitrag 5 Heilpflanzen ausgesucht, über die ich euch hier und heute informieren möchte. Legen wir gleich los!

Klein, aber fein: Kamille

Die Kamille ist die unscheinbarste, aber eine der bekanntesten und beliebtesten Heilpflanzen die ich kenne. Sie wird gerne gegen Entzündungen, Akne, Reizdarm und andere Darmkrankheiten sowie Blähungen und Völlegefühl eingesetzt. Für die Bauch- und Darmkrankheiten hilft in der Regel ein Kamillentee, bei Akne und Hautproblemen wird sie als Salben und Cremes verkauft, und aus dem Tee oder der Blüte lassen sich Bäder herstellen, die unter anderem gegen Fußpilz, Hämorriden und andere Probleme helfen können.

Außerdem hat Kamille eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie wird unter anderem gerne bei der Nasendusche gegen Erkältungen verwendet, zum Gurgeln, gegen Halsbeschwerden und zum Trinken für innere, sowie zum Auftragen für äußere Beschwerden gebraucht.

Hübsch und hilfreich: Fingerhut

Fingerhut

Vom Aussehen erinnert mich der Fingerhut sehr stark an die Lupine, ist es natürlich nicht, aber die Ähnlichkeiten sind vorhanden. Fingerhut wird gerne auch als Fingerkraut, Fuchskraut, Schwulstkraut, Unsererer-Lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen oder Waldschelle bezeichnet. Früher wurde Fingerhut gegen Bronchitis, Fieber, Abszesse, Gicht, Kopfschmerzen, Lungenentzündung, Unterleibszysten, Tuberkulose, Wassersucht, Wunden und Wochenbettfieber verwendet. Heute gilt sie als herzstärkend, herzschlagverlangsamend und tonisierend (den Tonus heben, kräftigen, stärken). Der Fingerhut gilt jedoch als giftig, weswegen es nur als verschriebene Fertigpräparate und bei der Homöopathie angewendet werden darf.

Homöopathisch wird Fingerhut gegen Herzasthma, Herzinsuffizienz, Herzschwäche, geschwollene Füße, Kurzatmigkeit, Ödeme, Migräne, Prostatahypertrophie, Prostatavergrößerung, Schlafstürungen, Wassereinlagerungen und Wassersucht verwendet.

Brennt und nützt: Brennnessel

Brennesel

Oftmals wird die Brennnessel als Unkraut angesehen. Warum? Weil sie wild in der Natur wächst und für ein unangenehmes Jucken sorgt. Aber die Brennnessel ist nicht einfach eine Wildpflanze, sie ist eine hervorragende Heilpflanze. Nicht nur, dass sie ätherische Öle, die Vitamine B, C und K enthält, auch zahlreiche Mineralien wie Kalium, Kalzium und Kieselsäure.

Brennnessel wird gerne als Salbe, Kapseln und Tee verkauft. Kein Wunder, denn die Inhaltsstoffe, helfen gegen Wassereinlagerungen und haben eine antientzündliche und antibakterielle Wirkung. Als Shampoo und Brennesseltee über den Kopf hilft es außerdem gegen Haarausfall und soll sogar das Wachstum unterstützen. Die Brennnessel ist auch gut für die Durchblutung und ist sogar ein gutes Mittel gegen Pflanzenschädlinge.

Frisch die obersten Blätter aus dem Wald oder vom Straßenrand gepflückt und gut gespült, kann man Brennesseln in Dressings, im Kartoffelpüree, Salaten, Smoothies und auf der Heizung oder im Ofen getrocknet als Tee verwenden.

Grün und groß: Aloe Vera

Seitdem ich die Heilpflanze Aloe Vera kennen gelernt habe, bin ich von ihr fasziniert wie auch begeistert. Die Aloe Vera wird für viele Dinge benutzt. In der Kosmetik wird sie als Hand- und Gesichtscreme benutzt, sie wird in Zahnpasta integriert und auch bei äußerlichen Beschwerden wird die Aloe Vera gerne genommen. Beispielsweise gegen Sonnenbrand, Hautirritationen oder zur Pflege gereizter, problematischer und empfindlicher Hauttypen. Die Aloe Vera wird auch für die innere Anwendung verarbeitet. Beispielsweise als Trink-Kur, als Saft, in Pulverform, es gibt mittlerweile sogar Aloe Vera Kapseln. Die innere Kur dient für eine höhere Vitalstoffzufuhr und hilft für die Stärkung und den Glanz in den Haaren.

Alt und immer gut: Ringelblume

Ringelblume

Die Ringelblume ist eine der ältesten und in meinem Hause meist benutzten Heilpflanzen. Sie ist nicht nur hervorragend als feuchtigkeitsspendende Creme, sie hat eine antibakterielle, entzündungshemmende und wundfördernde Wirkung. Sie dient zur Pflege für den gesamten Körper. Gegen Hornhaut, gegen Kratzer, gegen Hautirritationen, gegen Verbrennungen (leichte), gegen Fußpilz, gegen Sonnenbrand, gegen trockene Haut und gegen Hautrötungen.

Die Ringelblume hat, wie ich finde, einen angenehmen Geruch und wird in der Lebensmittelindustrie als Farbstoff bei Käse und Butter eingesetzt, während sie in Teemischungen als „Schmuckdroge“ verwendet wird. Wer die Ringelblume zur innerlichen Anwendung nutzt, soll weniger Magen- und Darmbeschwerden, sowie Menstruationsbeschwerden haben.

Mein Fazit

Dies sind die 5 für mich wichtigsten und besten Heilpflanzen, die wir innerhalb Europas bekommen können. Einige von ihnen gelten sogar als Super Food und werden im Bio-Laden angeboten. Fingerhut habe ich bislang zwar nie genutzt (es bestand kein Anlass), aber das ändert nichts an der besonderen und einzigartigen Wirkung dieser Pflanze. Die anderen habe ich jedoch alle schon einmal probiert und habe von jeder einzelnen profitieren können.

Aloe Vera trinke ich beispielsweise gerne in Form von Saft (samt Stückchen) in Kombination mit anderen Geschmacksrichtungen wie Limette, Apfel, Pfirsich, Erdbeere, Himbere oder auch Traube. Aber auch im Original schmeckt mir der Drink ausgezeichnet und ist besonders gekühlt im Sommer eine gute Wahl. Brennessel und Kamille verwende ich hingegen eher im Winter als Tee. Beide wärmen mich von innen auf und bieten mir eine geschmackliche Abwechslung, die mir jedoch nur warm schmeckt. Die Ringelblume kommt mir nur als Creme oder Salbe ins Haus und hat mir in vielerlei Hinsicht große Dienste erwiesen.

Natürlich ist die Pflanze kein Allerwelt-Heilmittel. Wenn es zu spät ist und harte Maßnahmen ergriffen werden, beispielsweise, dass ein Tumor entfernt werden muss oder dass Antibiotika ins Spiel kommt, sollte man aufhören mit pflanzlichen Heilpflanzen zu experimentieren. Insbesondere, wenn man kaum oder gar keine Erfahrungen darin hat. In Anfangsstadien und bei vielen Kleinigkeiten kann man sich mit der Natur helfen – wenn jedoch kein Weg an Ärzten und Kliniken vorbei führen, sollte man sich nicht davor fürchten und den Profis einen Besuch abstatten. Bei regelmäßigen Besuchen und präventiven Maßnahmen kann man viel Schlimmes verhindern.

Und ihr?

Habt ihr diese Pflanzen schon einmal verwenden müssen? Oder habt sie aus Neugier ausprobiert? Isst jemand von euch regelmäßig Gerichte mit Brennesseln oder trinkt häufig Aloe Vera? Wer hat schon mal Aloe Vera Kapseln genommen und welche Veränderungen habt ihr festgestellt? Was ist eure liebste Salbe und welche Pflanze nehmt ihr für welche Beschwerden?

Lasst mich wissen, wie es bei euch aussieht und helft anderen, damit sie für ihre Beschwerden eine sanfte und natürliche Lösung finden.

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