Die Rede ist immer nur von Glückskatzen, aber gibt es Glückshunde?

Vor kurzem wurde unsere Familie durch 3 Katzen erweitert. Alles drei Glückskatzen. Eine Mamakatze mit ihren 2 von 4 Kindern. Die Mamakatze ist weiß und hat schwarze und orangene Flecken, bei denen die orangenen Flecken zum Teil noch gestreift sind. Ihre beiden Kinder sind weiß und haben graue Flecken, die ebenfalls gestreift sind (also auch 3farbig). Lediglich die anderen beiden Kinder, die nicht in unsere Behausung kommen wollen, sind zweifarbig.

Nun musste ich mich aber fragen, warum heißt es in dem Fall eigentlich Glückskatze, wenn man eine dreifarbige Katze hat? Ich meine, bei Hunden sagt man das ja nicht, wenn es drei Farben hat, und die haben meine Hunde. Auch bei anderen Tieren spricht man nicht von einem Glückstier. Weder bei einem Kaninchen, einem Meerschwein, einer Maus, einem Hamster, einem Kanarienvogel, einem Papagei, einer Schildkröte oder was man sonst so als Haustier haben kann – auch nicht bei Pferden.

Wieso heißt es dann also Glückskatze?

Der Ursprung zu diesem drolligen Spitznamen liegt in den drei Farben, die bei Katzen nur sehr selten vorkommen. Damit hat die Katze einige Hautpartien für weißes Fell, andere Hautpartien für braunes Fell und so weiter. Hinzu kommt noch, dass die meisten Glückskatzen eher weiblich sind. Grund dafür ist das X-Chromosom, das unter anderem die Fellfarbe bestimmt – und da Kater ebenso wie der menschliche Mann bloß ein X-Chromosom haben, ist die Wahrscheinlichkeit geringer (aber nicht unmöglich). Anders als die schwarzen und roten Fellfarben, ist lediglich die weiße Farbe unabhängig vom Geschlecht. Die dreifarbige Katze kommt nach der Geburt nur hervor, wenn unterschiedliche Stellen verschiedene Gene aufweisen, bei denen die jeweils andere Farbe dominiert.

Und gerade diese Seltenheit (zu vergleichen mit der Seltenheit von vierblättrigen Kleeblättern), macht diese Katzen so eigenartig und zeichnet sie als Glückskatze aus. Es bedarf allerhand Glück, um überhaupt so eine Katze zu finden! Und so tummeln sich die Sagen und Geschichten um die dreifarbigen Fellnasen. Seefahrer aus Japan haben dreifarbige Katzen gerne auf See mitgenommen, um großes Unglück abzuwenden, eine Geisha wurde vor einem Schlangenbiss bewahrt, weil die Katze sie gerettet hat und eine weitere Legende erzählt von feindlich gesinnten Samurai, die den Tempel, den sie betreten wollten, friedlich gesonnen betraten, nachdem eine dreifarbige Katze beim Tempel sich geputzt hatte (was so ausgesehen hatte wie winken).

Daher gibt es aus dem asiatischen Raum auch diese Winkekatzen, die ebenfalls drei Farben haben. Die sollen einem viel Reichtum und Glück ins Haus winken. Aber ob das stimmt?

Und warum gibt es keine Glückshunde?

Diese komplexen farborientierten Gene sind bei Hunden nicht enthalten. Sonst müsste ja jeder Bernhardiner, der schwarz, braun und Weiß ist, ein Glückshund sein, oder auch diese Australian Shepherds, die Berner Sennenhunde, die Collies, die Beagle und viele mehr. Interessant wird es jedoch wieder, wenn man zwei Hunde hat, bei dem der eine Hund schwarz weiß und der andere weiß braun ist, und dann Kinder entstehen. Bei ein paar Freunden von uns war es so, dass genau so eine Kombination bei ihren Hunden war und alle Kinder ausnahmslos schwarz und weiß gefärbt waren, wie die Mutter. Nur der eine, den ich übernommen habe, der hat schwarzes, weißes und braunes Fell 🙂

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