In einem Altbau stehen früher oder später einige Renovierungen auf dem Plan. Vor allem in Hinblick auf die Ökobilanz schaut es bei Häusern, die bereits vor den 1970ern gebaut wurden, nicht gerade gut aus. Damit die Heizkosten im Winter nicht durch die Decke gehen und es im Sommer nicht ungemütlich warm in den Räumen wird, sollte möglichst früh über eine energetische Sanierung nachgedacht werden.
Der Fenstertausch bringt oft mehr als gedacht
Alte Fenster sind eine direkte Schnittstelle zur Außenwelt und sollten daher bei einer energetischen Sanierung natürlich besonders in den Fokus rücken. Sind die Fenster bereits veraltet, kann es vor allem in der kalten Jahreszeit unangenehm ziehen. Selbst schwere Vorhänge schützen dann nicht mehr vor der Kälte und es entstehen gefährliche Wärmebrücken. Da die warme Heizungsluft hier auf kalte Zugluft trifft, bildet sich Kondenswasser und auf Dauer auch Schimmel. Doch nicht nur in Hinblick auf den nächsten Winter sollten Sie neue Fenster kaufen und damit den Dämmwert des eigenen Zuhauses deutlich verbessern. Auch im Sommer können alte Verglasungen schnell zum Problem werden. Durch das dünne Fensterglas, das früher verarbeitet wurde, wird die Hitze kaum aufgehalten. Die Scheiben können sich an heißen Tagen so gut und gerne auf bis zu 40 Grad aufheizen und diese Wärme dann natürlich auf die Innenräume abstrahlen. Daher sollte beim Fenstertausch mindestens auf eine Doppelverglasung, besser noch auf eine Dreifachverglasung geachtet werden.
Auch eine neue Eingangstür kann sich lohnen
Nicht nur die Fenster sollten jedoch einem genauen Blick unterzogen werden – auch die Eingangstür muss unter Umständen ausgetauscht werden. Das gilt vor allem dann, wenn es sich um eine alte Tür aus Kunststoff handelt oder große Teile der Eingangstür verglast sind. Auch hier kann im Sommer nämlich die Hitze und im Winter die Kälte eindringen und den Alltag in den eigenen vier Wänden ungemütlich werden lassen. Auch alte Holztüren können sich im Laufe der Zeit verziehen, wodurch eine unangenehme Zugluft entsteht. In diesem Fall kann es unter Umständen aber bereits ausreichen, etwas Türdichtband in den Spalt zu klemmen.
Fassade dämmen – teuer, aber sinnvoll
Bei der energetischen Sanierung eines Altbaus ist eine gedämmte Fassade oft der größte Kostenpunkt, der gleichzeitig aber auch den größten Nutzen mit sich bringt. Rund 30 % der Heizenergie gehen im Winter nämlich über ungedämmte Wände verloren. Auf Dauer kann hier also auch wieder ordentlich an den Heizkosten gespart werden. Ein Finanzexperte würde in diesem Fall sagen, dass es sich nicht um eine klassische Ausgabe, sondern um eine Investition handelt. Bereits nach mehreren Jahren rentiert sich die Dämmung also von selbst und auf langfristige Sicht kann so sogar Geld gespart werden. Gedämmt werden sollte die Fassade übrigens immer vom Profi. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich Schimmel bildet, wenn es unter dem Putz zu Wärmebrücken kommt. Wird nachträglich gedämmt, kommt meist ein Wärmedämmverbundsystem zum Einsatz. Dabei werden dicke Dämmplatten auf die Wand aufgetragen und im Anschluss wird darüber die Fassade gezogen.
Der Dachboden als energetischer Problemfall
In vielen Altbauten ist auch der Dachboden ein echter energetischer Problemfall. Das gilt vor allem dann, wenn das Dach noch mit altem Eternit eingedeckt ist. Das graue Material heizt sich im Sommer nämlich stark auf und sorgt dafür, dass sich am Dachboden die Hitze staut. Um die 50 Grad sind dann auf dem Dachboden keine Seltenheit. Diese Hitze strahlt dann natürlich auf das gesamte Gebäude ab und sorgt dafür, dass es im Sommer schnell einmal unerträglich warm im Wohn- und Schlafzimmer wird. Die oberste Geschossdecke lässt sich aber einfach dämmen, dafür braucht es nicht einmal besondere handwerkliche Fähigkeiten. Wenn der Dachboden nur selten genutzt wird, lassen sich die Dämmplatten einfach auf dem Boden auslegen. Wichtig ist auch hier, dass es keine freien Zwischenräume gibt, da sich ansonsten Wärmebrücken und Feuchtigkeit bilden. Damit der Dachboden dennoch begehbar ist, können kleine Wege mit Pressspanplatten ausgelegt werden. Die Holzplatten werden dabei einfach über die Dämmplatten gelegt und bieten einen sicheren Tritt. Wenn der Dachboden hingegen genutzt wird, muss auf eine Untersparrendämmung zurückgegriffen werden. Dabei wird Dämmwolle in die Zwischenräume der Dachsparren gedrückt, was grundsätzlich etwas aufwendiger ist.