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Beamtenlogik - nichts für normale Menschen -

Beamtenlogik – nichts für normale Menschen

Es ist immer wieder das Gleiche mit Ämtern und der dazugehörigen Beamtenlogik. Ich bin jedes Mal erstaunt, wie man als Beamter so unmenschlich sein – und vor allen Dingen so unmenschlich denken kann.

Der Fall mit dem Kinderkrankenschein

Ich hörte von einer Frau eine unglaubliche Story. Sie und ihr Mann hatten einen gemeinsamen Job in ein und der selben Firma, bis die frohe Botschaft sie ereilte: Sie war schwanger. Seit ihrer Schwangerschaft hat sie ihren Job nicht mehr ausgeübt, denn diese Tätigkeit ist zu schwer für eine Schwangere. Dementsprechend ist sie jeden Tag mit dem Kind zu Hause, während ihr Mann arbeiten geht. Soweit ein weit verbreitetes Bild – und daran ist auch nichts auszusetzen. ABER nun kommt der Hammer.

Eines Tages ist die Frau krank geworden, richtig schlimm krank. Sie hatte mit einem Mal ganz schlecht Luft bekommen, und dabei brauchte sie nur ihren Sohnemann (im Alter von 1 Jahr und 2 Monaten) anheben oder einmal durch die Wohnung gehen, und sie hatte das Gefühl keine Luft mehr in den Lungen zu haben. Sie ist mit ihrem Mann kurz darauf zum Hausarzt gegangen, der ihr eine schwere Bronchitis diagnostiziert hat. Wenn sie sich nicht auskurieren würde, könnte die Bronchitis sich zu einer Lungenentzündung entwickeln und sie könnte daran sterben!

Demzufolge stellte der Hausarzt einen Kinderkrankenschein aus, den ihr Mann zum Arbeitgeber bringen sollte, um die kommende Woche frei zu bekommen. Die zuständigen Beamten, zu denen ihr Mann auch noch gehen mussten, sahen das aber überhaupt nicht ein. Schließlich wäre ja „nur“ die Frau krank, nicht das Kind. Wäre das Kind krank, wäre es eine andere Geschichte, aber da die Frau krank ist, bräuchte er nicht zu Hause sein – eine Logik, die sich jeder menschlichen Logik entzieht. Wäre sie gesund und das Kind krank, könnte sie sich ja problemlos um das Kind kümmern, aber wer kümmert sich um ein Kind, wenn der Mann arbeitet und die Frau totsterbenskrank ist? Der Mann erklärte, dass das nicht sein könnte und er unbedingt zu Hause bleiben müsste. Die Beamten rieten ihm stattdessen zu einer Haushaltshilfe (die das Paar natürlich bezahlen sollte).

Ich sage euch, Zustände sind das!

„Sie bekommen das Geld ja wieder.“

Ähnlich verhält es sich mit den Statuten und der jeweiligen Logik in einem anderen Beispiel. Eine junge Frau verlor ihr Portemonnaie und damit ihre Bankkarte, ihren Personalausweis und so weiter. Das war natürlich blöd, und die Dame musste zusehen, wie sie die Woche ohne Geld überbrücken musste. Aber es kam auch eine gute Nachricht, denn sie erhielt ein Schreiben: Es war die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch – und das war ganz in der Nähe von der Bank, bei der sie registriert war und von ihrem Elternhaus. Das befand sich jedoch etliche Kilometer von ihrem aktuellen Wohnort entfernt und sie kam nicht an das Geld von ihrem Konto.

Sie ging noch am selben Tag zum Arbeitsamt und setzte sich 3 Stunden in das Wartezimmer. Sie hatte eine Nummer gezogen und wartete dort ewig und drei Tage, bis sie dann endlich an der Reihe war. Soweit so gut. Sie begrüßte den Mitarbeiter vom Amt, erklärte ihm die Situation und zeigte ihm die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Sie war sich sicher, dass der Mann ihr weiter helfen würde. Tat er aber nicht. Und warum? Er sagte: „Wir würden Ihnen normalerweise schon das Geld auslegen, damit Sie sich die Bankkarte holen können… Aber…“ „Aber?“ „… Hier unten in dem Schreiben steht, dass Sie das Geld zurück bekommen.“ Die Dame blickte irritiert drein und entgegnete dem Mitarbeiter ebenso verwundert: „Mag sein, aber sind wir mal ehrlich. Das bringt mir nicht wirklich viel, wenn ich nicht einmal die Mittel habe, um überhaupt zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen, oder?“ Der Mitarbeiter konnte ihr nicht wirklich widersprechen, ihre Statuten hatten aber solche Fälle nicht vorgesehen – und dementsprechend hatte auch keiner etwas für die Dame getan.

Sind euch solche und ähnliche Fälle auch bekannt? Versteht ihr diese Beamtenlogik? Ich muss gestehen: Ich nicht.

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Verena Walter

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