Es ist immer wieder interessant zu hören und zu lesen, wie viele Menschen sich wünschen eines Tages auswandern zu können. Sie haben von ihrem Land und den Gegebenheiten die Nase gestrichen voll und sehen nur eine Lösung: Sie müssen das Land verlassen.

Doch genau da fängt das Problem an!

Die große Angst:

Obwohl die Versuchung und die Sehnsucht nach anderen Ländern groß ist, ist es für die meisten Menschen eine große Hürde einfach die Sachen zu packen und ins Ausland zu gehen. Sie haben Bedenken, dass alles so klappt, wie sie es sich zu Anfang ausgemalt haben und sehen bald von ihrem Vorhaben ab?

Und was sind die Gründe?

Die Sprache: Für viele Menschen ist die sprachliche Hürde ein großes Problem – insbesondere dann, wenn sie dieser Sprache nicht mächtig sind und auch keinerlei Begabung für andere Sprachen besitzen. Wie soll man sich denn in einem Land zurecht finden, in dem man sich in einer Sprache unterhält, die man nicht beherrscht?

Die Familie und die Freunde: Wer sich in Deutschland bereits ein Leben aufgebaut hat, wird es nicht einfach gehen lassen. Vor allem muss man dann alleine oder mit seiner eigenen kleinen Familie (Ehepartner und Kindern) in ein neues Land ziehen und lässt dabei die restliche Familie, sowie lieb gewonnene Mitmenschen zurück. Das ist für viele ein absolutes Unding und ein guter Grund „Nein“ zu der Mission „Auswandern“ zu sagen.

Die Wurzeln der Kinder: Das Kind ist in der Schule, hat sich dort einen Freundeskreis aufgebaut und fühlt sich wahrscheinlich in den eigenen vier Wänden (sofern es sich dabei nicht um eine Bruchbude handelt) pudelwohl. Wer als Kind umgezogen ist (vielleicht auch mehrmals umgezogen ist), weiß, wie schwer es ist, dann wieder Fuß zu fassen. Besonders schwer ist es natürlich, wenn man dann in ein völlig anderes Land reist und das Kind diese Sprache ebenfalls nur zu einem geringen Teil beherrscht. Es mag einfacher sein, wenn das Kind mehrsprachig aufgewachsen ist, aber die Wurzeln möchte man ihm dennoch nicht entreißen.

Der Beruf: Die Frage ist auch, wie und wo man einen Beruf finden kann – und wie dieser bezahlt wird. Darüber muss man sich informieren und muss sich im Allgemeinen vorbereiten, damit man dort nicht ohne einen Job landet. Wer selbstständig ist, hat es nur bedingt leichter. Die Leichtigkeit ist abhängig von der Tätigkeit. Ist man in der Selbstständigkeit nur darauf angewiesen einen PC, Strom und Internet zu haben, ist es nicht so schwierig, wer aber ein Bürogebäude, eine Werkstatt oder gar eine Fabrik benötigt – und erst einmal viel Geld in die Hand nehmen muss, um alles auf den neuesten Stand zu setzen, bzw. alles von Grund auf zu renovieren, hat es etwas schwieriger.

Die Finanzen: Für vielerlei Dinge, bezüglich des Umzugs, braucht man die nötigen finanziellen Mittel. Muss man noch ein paar Gegenstände (Auto, Möbel, Geräte) aus Deutschland mitnehmen, oder kauft man sie sich neu vor Ort? Ist die Wohnung bereits voll möbliert, oder fehlen Teile? Wie teuer ist die Miete überhaupt und was kosten die Lebensmittel? Abgesehen davon muss man vielleicht auch für die Ummeldung etwas hinblättern – nicht zu vergessen sollte man sich über die Steuern bewusst sein – Wegzugsbesteuerung, Umsatzsteuer, Kirchensteuer und vieles mehr.

Wie kann man seine Angst bekämpfen?

Wer wirklich gerne ins Ausland ziehen möchte und vielleicht auch schon so eine grobe Ahnung hat, wo es hingeht, sollte nichts übers Knie brechen. Der wichtigste Grundsatz vor einem Umzug ist immer eins: Informationen sammeln. Ohne alle wichtigen Informationen kann man einfach keine Pläne schmieden und schon gar nicht kalkulieren. Wie will man einen Überblick über die künftigen monatlichen Kosten haben, wenn man keine Ahnung hat, wie teuer die Lebensmittel, Mieten, Nebenkosten und Steuern sind? Wie will man einen Finanzplan erstellen, wenn man keine Ahnung hat, was man dort an ungefähren Einnahmen und Ausgaben erwarten kann? Wie soll man für die Zukunft Pläne schmieden, wenn man sich nicht über die Lebensumstände des Landes bewusst ist?

Und wie sammelt man diese Informationen?

Zunächst einmal ist es klug, sich im Internet einen kleinen Überblick zu verschaffen. Auf englisch findet man bei Google zu den Themen „Rent a flat“ oder „Rent a house“ mit dem Zusatz des jeweiligen Ortes sicher ein paar interessante und hilfreiche Suchergebnisse. So kann man sich zumindest einen kleinen Überblick über die Mietpreise machen und recherchieren, welche Orte sich für die Miete am besten eignen.

Des weiteren ist es empfehlenswert, wenn man eine Weile in dem jeweiligen Land zur Probe wohnt und dort einmal mit den verschiedenen Kosten konfrontiert ist. Was kosten denn die Lebensmittel, die man essen würde? Was gibt man denn in etwa für die Nebenkosten aus? Wie sieht es mit den Bedingungen für die Arbeit aus? Ist die neue Heimat wirklich eine neue Heimat? Oder hat man es sich schöner vorgestellt als es ist?

Vieles lässt sich aus dem Internet bereits recherchieren (Preise der jeweiligen Supermärkte, Kosten für neue Geräte und Möbel, Steuern und dergleichen), aber manche Dinge darf man nicht nur lesen, man muss sie auch in der Praxis testen.

Habt ihr schon mal mit dem Gedanken ans Auswandern gespielt oder ist euch der Gedanke völlig fremd? Wollt ihr mal irgendwann einen Wohnsitz im Ausland haben oder kommt es für euch überhaupt nicht in Frage?

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