Es mag etwas hart klingen, aber von Zeit zu Zeit sollte man daran arbeiten, dass einem (gewisse) Dinge am Arsch vorbei gehen. Sicherlich geht es nicht zu jeder Zeit und auch nicht mit jeder Sache, aber ihr werdet feststellen, dass es bei manchen Dingen nicht der Rede wert ist, sich einen Kopf darüber zu machen.

1. Energievampire

Mit Sicherheit kennt ihr sie auch, diese Menschen, die einem die Energie raus saugen und uns mit ihren Geschichten nerven. Diese Menschen sind nicht grundlegend schlecht und sie gehen einem vielleicht auch nicht bewusst auf die Nerven, aber sie tun es – und das mit einer schier unendlichen Intensität. Es ist nicht so, dass ihnen ein paar nervige Dinge im Alltag passieren, wie sie jeder Mensch hat, nein: Bei ihnen ist es gleich eine immense Katastrophe, und egal was man ihnen vorschlägt und wie man versucht ihnen zu helfen – alles ist nicht richtig. Für diese Menschen kreist sich das Leben auch nur um eine einzige Person, nämlich um sie und ihr Leben. Ihre Mitmenschen werden gar nicht gefragt wie es ihnen geht, und falls doch, und wenn diese dann mal von etwas Schlimmem erzählen, können sie wahrscheinlich noch eins drauf legen.

Solche Menschen sollte man sich unverzüglich vom Hals halten und sich keine weiteren Menschen dieser Sorte anschaffen. Sollte man derartige Menschen im Büro haben, ist es vielleicht nicht mehr so leicht ihnen auszuweichen, vor allen Dingen, wenn man sich mit ihnen eine Abteilung teilt, oder vielleicht sogar das gleiche Büro. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten; entweder man fragt den Chef ob man sein Büro verlegen könnte oder aber man hört dieser Person einfach gar nicht mehr zu.

2. Eigene Probleme

Sicher sind die Probleme von anderen schlimm, und es wird immer jemanden geben, der es schlimmer getroffen hat als man selbst, aber da jeder für sein eigenes Leben verantwortlich ist und zusehen muss, dass es bei ihm gut läuft, sollte er sich nicht über jeden einzelnen Menschen auf dieser Welt einen Kopf machen. Natürlich sollte man seinen Mitmenschen helfen und ihnen was Gutes tun, aber nicht auf die eigenen Kosten, wenn das zum Resultat ist, dass man für sich selbst nichts mehr hat. Ich kenne Menschen, die anderen Geld geliehen haben (und bei manchen Menschen weiß man schon, dass man es nicht zurück bekommt) und dann selbst mit dem wenigen Geld was sie hatten, kaum noch über die Runden kamen, weil sie sich viel mehr Sorgen um andere gemacht haben.

Klar sollte man helfen wo man kann, aber genau da ist das Schlüsselwort: KANN! Wenn ich nicht kann, sei es nun aus zeitlichen Gründen, aus finanziellen Aspekten oder aus gesundheitlichen Gesichtspunkten, dann kann ich auch nicht! Manchmal müssen einen die Probleme der anderen am Arsch vorbei gehen, damit man nicht selbst auf der Strecke bleibt (oder sich zumindest nicht so sehr darauf einlassen, dass man sich mehr Probleme aufhalst als nötig).

3. Wenn das Schiff sinkt…

In meinem Bekanntenkreis gab es mal so eine Frau, die sich ständig die Probleme der anderen aufgehalst hat – vor allem die seelische Belastung hat sie sich zu Herzen genommen, dabei ist sie ohnehin schon eine sensible Frau. Kein Wunder, dass daraus resultierend ihre Seele ebenfalls darunter gelitten hat. Wenn ich mir den Leid und den Kummer jedes einzelnen Menschen zu Herzen nehme und quasi als seelischen Mülleimer fungiere in dem jeder Hans und Franz seine Sorgen rein schmeißen kann und niemand den leert bzw. sie ihn nicht selbst mal ausmistet, ist es doch kaum verwunderlich, dass sie früher oder später keinen Grund zum Lachen hat. Aber das Leid der anderen hat sie nicht einfach geschluckt, sondern es jedem Menschen in ihrem Umfeld erzählt. „Stell dir mal vor, der und der hat… bla bla bla…“ Da haben dann auch die Menschen in ihrem Umfeld irgendwann nicht mehr hingehört – das will sich ja auch keiner antun.

Naja, und als sie dann so schwer getroffen war von den Problemen aller anderen und ihren Mülleimer leeren wollte, indem sie jedem Freund und Verwandten quasi eine Tüte mit ein wenig Müll mitgeben wollte, haben die nicht mitgespielt – und am Ende ist sie depressiv geworden. Gut, nun ist ja glücklicherweise nicht jeder so gestrickt, dass er sich um die Sorgen eines jeden Einzelnen Gedanken macht und dadurch krank wird, aber leider gibt es diese Fälle ja doch – und falls man selbst betroffen ist, sollte man sich gut überlegen, ob man alles so intensiv an sich heran lässt, oder ob man nicht so manche Geschichte mit einem großen Bogen am Arsch vorbei laufen lassen sollte.

4. Geschichten aus der Welt

Die Nachrichten und Infos, dass jeden Tag so und so viele Menschen in Afrika an Hunger sterben, Geschichten von Anschlägen und dergleichen, von Kriegen und Armut, sind nicht unwichtig. Im Gegenteil, sie zeigen, wie schlimm es in anderen Ländern aussieht und dass man etwas unternehmen sollte. Nicht nur, dass wir uns glücklich schätzen können diesen Verhältnissen nicht ausgesetzt sein zu müssen, wenn uns diese Geschichten berühren, sollten wir auch dafür arbeiten, dass es anderen besser geht (dies natürlich nicht, wie oben bereits erwähnt, in dem Maße, dass man selbst nichts mehr hat). Aber auch diese Geschichten sollte man nicht zu sehr an sich heran lassen, denn solche traurigen Geschichten gibt es überall zuhauf und wenn man jede einzelne Geschichte so ernst nimmt, als wäre sie den engsten Vertrauten passiert, dann kommt man aus dem Weinen gar nicht mehr raus.

Sie sollen einem natürlich nicht egal sein, um Himmels Willen, aber es ist auch niemandem geholfen, jeden Tag darüber Tränen zu vergießen. Wie wäre es stattdessen mit einer Spende? Heutzutage gibt es ja die Möglichkeiten jeden Tag oder jeden Monat einen kleinen Betrag zu spenden um anderen Menschen zu helfen!

5. Aus der Laune heraus

Aus Wut, Angst oder Verzweiflung sagt man manchmal Dinge, die man nicht so meint. Eine Beleidigung hier, ein Wutausbruch da. Da rutschen einem schon manchmal Dinge raus (Beleidigungen, Übertreibungen, Vorwürfe), die im Eifer des Gefechts überspitzt sind oder den Tatsachen nur bedingt entsprechen. „Ich hasse dich!“, wird von Kindern manchmal leichtfertig gesagt, wenn sie etwas nicht bekommen oder bestimmte Dinge nicht machen dürfen – und manchmal ist ihnen das Ausmaß des Wortes „Hass“ auch gar nicht wirklich bewusst. „Du bist scheiße“ heißt es in der einen oder anderen Beziehung, wenn man mit seinem Partner diskutiert und am Ende doch nichts (gescheites) bei raus kommt. „Du verdammter Egoist!“, platzt es aus einem heraus, wenn man beim Essen in die Röhre guckt, weil der Partner alles alleine vertilgt hat und man von dem, was man haben wollte, nichts mehr findet. Der Partner hätte ja fragen können, heißt es da, wenn das aber die Seltenheit ist, ist der Partner ja dennoch kein Egoist. Und wenn man so etwas weiß, dass also die Anschuldigungen, Beleidigungen oder dergleichen nicht so gemeint sind, dann sollte man sich da auch nicht zu viel hinein steigern – das ist auch nicht gesund (und nicht richtig).

Diese und ähnliche Gründe zeigen deutlich, dass man sich nicht alles zu Herzen nehmen, sondern gewisse Dinge am Arsch vorbei gehen lassen sollte. Wie gut habt ihr die Balance? Müsst ihr noch lernen mehr Dinge am Arsch vorbei gehen zu lassen?

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