10 typische Kochfehler die vielen passieren

Immer wieder sehe ich es, dass in der Küche so viele Kochfehler gemacht werden. Sie sind vielleicht nicht alle gleichermaßen schlimm, aber nötig sind sie auch nicht. Manche haben vielleicht das Falsche aus ihrer Familie mitbekommen, andere haben es sich selbst beigebracht und wieder andere meinen, dass es so irgendwie schon stimmt.

Was die typischen Fehler sind, und wie es richtig geht, das zeige ich euch hier:

 

1. Kauiges Fleisch

Das Fleisch ist eigentlich gut gegart, aber dennoch lässt es sich schwer schneiden und wenn man es in den Mund nimmt, ist man nur am Kauen und am Kauen und am Kauen und immer noch am Kauen… Was ist los?

Vermutlich hat man vergessen diesen weißen Teil vom Fleisch weg zu schneiden, das ist die Sehne, und die ist einfach nicht essbar. Es ist zäh, geschmacklos und die Freude vom Essen ist dahin. Vor dem Braten sollte der Teil vom Fleisch stets abgeschnitten werden, dann ist das Fleisch auch schön zart.

2. Richtig braten

Braten kann ja nicht so schwer sein. Eine Pfanne auf den Herd, Öl rein, erwärmen, Gargut rein, und fertig. Aber komisch, das Gargut brutzelt gar nicht, sondern kocht vielmehr… Wie ist das möglich?

Wenn die Pfanne noch nicht die richtige Temperatur hat, wird das Gargut auch nicht gebraten, sondern wirklich gekocht. Ebenso ist es empfehlenswert erst die Pfanne zu erhitzen, dann etwas Öl hinein zu geben und anschließend das Bratgut hinein zu tun. Erst so schließen sich die Poren und Röstaromen können entstehen.

3. Anständige Bratkartoffeln

Bratkartoffeln gehören bei vielen von uns auf den Tisch, und da man ja mal gelernt hat, dass die Zwiebeln zuerst rein kommen, macht man es auch hier. Zwiebeln in die Pfanne, Kartoffeln dazu und… schwarz sind die Zwiebeln…

Da die Zwiebeln deutlich dünner geschnitten werden (und vor allen Dingen auch kleiner), sind sie natürlich erheblich früher fertig als die Kartoffeln. Deshalb muss man in dem Fall die Zwiebeln erst zum Schluss hinzu geben, sodass sie nur noch glasig werden.

4. Medium braten

Das Fleisch kommt auf den Grill oder in die Pfanne und wird von beiden Seiten richtig schön angebraten, sodass das Fleisch Farbe bekommt. Aber wenn es von den Seiten Farbe bekommen hat, ist es innen drin immer noch roh…

In der Pfanne oder auf dem Grill, bekommt das Fleisch die richtige Farbe, das ist soweit korrekt, aber es so medium zu garen, ohne, dass es außen hart wie Beton ist, schwarz wird oder aber das Fleisch zu zäh wird, muss man den Ofen benutzen. Hierbei hilft ein sogenannter Kerntemperaturfühler, mit dem man genau messen kann, wie viel Grad das Fleisch gerade im inneren hat. (Ein normales Fleischthermometer tut’s auch).

Die richtigen Gradstufen: Rare (stark blutig) 45 bis 47 Grad; Medium rare (blutig) 50 bis 52 Grad, Medium (halbdurch) 60 bis 62 Grad und Well done (ganz durch) liegt bei 70 bis 85 Grad. So sollte nichts mehr schief gehen.

5. Die richtige Menge kochen

Wenn man ein wenig mehr übrig hat, ist das nicht schlimm, Reste kann man immer irgendwie verwerten, aber was ist, wenn man eine Party ausgelegt hat und die Menschen nun Hunger haben, man aber zu wenig gekocht hat?

Das Problem lässt sich einfach vermeiden. Das Augenmaß ist zwar ganz nett, aber verdammt ungenau! Besser ist es, wenn man es genau kalkuliert. Jeder kriegt so und so viele Möhren, jeder bekommt so und so viele Kartoffeln, dann habe ich schon das, was ich mindestens kochen muss – sicher kann der eine oder andere mehr essen als geplant, aber wenn ich dieses Limit von allem einhalte, kommt auf jeden Fall keiner zu kurz.

6. Zu fettige Schnitzel

So ein richtig goldbraunes Schnitzel hat doch was! Allerdings gibt es hierbei mehr Fehler, als man glauben mag – und das nicht nur, weil manche Menschen die Schnitzel aus Bequemlichkeit in die Fritteuse werfen.

Der erste Fehler besteht oft darin, dass die Pfanne nicht richtig aufgeheizt ist und die Panierung sich unnötig mit Fett voll saugt. Der zweite Fehler ist, wie gesagt die Fritteuse, da saugt sie sich so oder so mit Fett voll, und der dritte Fehler ist, dass das Schnitzel nach dem Braten nicht abgetupft wird. Ein wenig Küchenrolle leistet dabei schon Abhilfe. Einfach die Küchenrolle zweilagig auf ein Brett tun, das Schnitzel auf die Küchenrolle legen und noch mal zweilagig etwas Küchenrolle oben drauf tun und das Schnitzel abtupfen, so hat man ein goldbraunes, leckeres, nicht fettiges Schnitzel.

7. Zu weiches Gemüse

Das Gemüse soll ja gar sein, aber leider übertreiben es manche mit dem Garen, und anstatt es so zu kochen, dass es die richtige Temperatur und die richtige Stärke hat, wird das Essen so lange gekocht, dass es irgendwann nur noch ein matschiger Brei ist, den zahnlose Leute zerdrücken können. Das ist nicht nur unappetitlich, es sind dadurch auch haufenweise Vitamine weg gekocht.

Besser ist es, beim Essen immer auf die Garzeiten zu achten. Lebensmittel wie Möhren beispielsweise haben eine höhere Garzeit als grüne Bohnen, und eine Zwiebel braucht, um gar zu werden, viel weniger Zeit als Blumenkohl oder Brokkoli. Manche Menschen sind ja so krass, dass sie Gemüse stundenlang auf dem Herd kochen lassen – gerade dem grünen Gemüse kann man es deutlich ansehen, wenn es zu lange gekocht wurde, denn dann ist es nicht mehr schön knackig grün, sondern wird grüngrau.

8. Kartoffeln zu hart

Kartoffeln zu kochen ist für manche Leute eine Herausforderung. Wann sind sie gar? Wann sind sie zu weich?

Wichtig ist dabei, dass man sie möglichst in gleich große Stücke geschnitten hat bzw. dass man bei ganzen Kartoffeln darauf achtet, dass sie alle in etwa die gleiche Größe haben. Wenn man eine riesengroße Kartoffel hat und eine winzig kleine, dann können die gar nicht gleichzeitig gar werden. Entweder ist dann die eine total verkocht, wenn die große gar ist, oder aber man muss die kleine vorher raus nehmen bzw. rechtzeitig ins Kochwasser tun, damit sie zeitgleich fertig sind – und das ist blöd zu schätzen. Wenn man wissen will, ob die Kartoffeln gar sind, kann man zum Test eine sogenannte Pellkartoffelgabel nehmen und mit dieser in die Kartoffel stechen. Ist sie gar, rutscht sie leicht von der Pellkartoffelgabel runter, ist sie noch nicht gar, rutscht sie schwerfällig von der Gabel (oder eben auch gar nicht).

9. Nudeln richtig kochen

Pasta ist für uns Deutsche eins der liebsten Beilagen, aber auch zu den liebsten Hauptmahlzeiten geworden. Allerdings auch nur, wenn die Pasta richtig zubereitet wurde, und was das angeht, machen die Menschen viele Dinge falsch.

Zum einen werfen sie die Nudeln ins Wasser, bevor sie kochen, oder sie salzen das Wasser bevor es kocht, sie gießen etwas Öl ins Nudelwasser und nach dem Kochen werden die Nudeln abgeschreckt. Nein, Nein und nochmals Nein – das ist alles falsch! Nudeln kommen erst ins Nudelwasser, wenn das Wasser kocht, erst dann kommt Salz hinein – und das Nudelwasser bekommt keinen Tropfen Öl! Die Pasta wird in der Zeit gar gekocht und immer wieder umgerührt, damit sie nicht kleben. Anschließend werden sie abgegossen, aber nicht abgeschreckt, und nun kommen sie in die Soße oder werden so serviert, dass erst die Nudeln kommen und oben drüber die Soße. Die Nudeln werden deswegen nicht abgeschreckt, weil sie sonst die Soße nicht gut aufnehmen (gleiches gilt fürs Ölen des Nudelwassers), und das Nudelwasser wird nicht vor dem Kochen gesalzen, weil das Wasser sonst länger zum Kochen braucht.

10. Richtig würzen

Man möchte sein Essen vernünftig gewürzt haben und holt alles hervor, was man braucht, um seinem Essen die richtige Würze zu verleihen. Alles schön und gut, aber wenn man sich mit dem Würzen nicht gut auskennt, braucht man sich nicht wundern, wenn das Essen entweder zu lasch oder zu stark gewürzt schmeckt.

Man muss zum Beispiel wissen, dass ein Gewürz wie Pfeffer beim Kochen verstärkt wird und man es daher bei manchen Gerichten nicht gleich hinzu gibt, sondern erst dann auf den Teller tut, wenn serviert wird. Bei manchen Zutaten, wie Kartoffeln oder Sahne, muss man wissen, dass man ein wenig mehr Salz braucht als üblich, sonst schmeckt man ihn nämlich gar nicht mehr und das Gericht ist lasch. Andere Gewürze, wie etwa Muskat, sollte man nur in kleinen Mengen nehmen, und wieder andere, wie etwa Kräuter, sollten gar nicht dem Kochvorgang zugeführt werden, weil sie nicht intensiver werden wie der Pfeffer, sondern all ihren Geschmack verlieren.

 

Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen weiter helfen. Kennt ihr auch solche Fehler? Welche habt ihr früher gemacht und wo habt ihr gelernt sie auszumerzen?

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Verena Walter

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