10 Sätze, die man Kindern nicht sagen sollte

Kinder sind unsere Zukunft und das wertvollste Gut, das es zu beschützen gilt. Eltern achten stets darauf, dass es ihren Kindern gut geht, dass sie eine vernünftige Erziehung bekommen, eine gute Ausbildung haben, viel lernen, Spaß haben, gesund leben und jede Menge Liebe bekommen. Sie wollen für ihre Kinder nur das Beste, und doch passiert es, dass Eltern in stressigen Situationen, in denen sie überfordert oder extrem genervt sind, etwas rausrutscht, was sie besser nicht hätten sagen sollen.

Wie war das? Worte tun keinem weh? Oh doch! Worte können einem enorm schaden, insbesondere, wenn sie von geliebten Menschen kommen, und gerade wenn man noch ein Kind ist, das zu den Eltern aufsieht und von dem es bedingungslose Liebe braucht, können manche Sätze vernichtend sein.

Was man seinem Kind niemals sagen darf (!) :

  1. „Dann habe ich dich nicht mehr lieb!“

Ich denke, es versteht sich eigentlich von selbst, warum dieser Satz bei Kindern nicht gesagt werden sollte. Gerade in der ersten Zeit ist man für die Kleinen einer der wenigen wichtigen Bezugspersonen und von denen möchte das Kind geliebt werden, egal was es tut. Es braucht das Gefühl, dass man immer den Rückhalt der Familie hat – und wie soll das gehen, wenn man dem Kind droht ihm die Liebe zu entziehen, wenn es was verbockt? Sicher, man will das Kind davon abbringen, dummes Zeug zu machen; aber doch bitte nicht, indem man die Gefühle verletzt.

  1. „Hab ich dir doch gleich gesagt!“

Es spielt keine Rolle in welchem Alter man diesen Satz gesagt bekommt – man hasst ihn! Nicht nur, weil der andere Recht hat und man damit automatisch Unrecht, sondern auch deshalb, weil dahinter für gewöhnlich etwas Negatives steckt. Wenn es heißt „Hab ich doch gleich gewusst, dass du das nicht kannst“, wird dem Kind jedes Mal impliziert, dass es zu klein, zu blöd, zu ungeschickt ist. Das ist destruktiv und demotivierend. Die Folge ist, dass das Kind irgendwann gar nichts mehr macht, weil es nicht ermutigt wird. Stellt euch mal vor, hinter euch ist jemand, der euch anfeuert und euch zuruft: „Du schaffst das.“ Wie fühlt sich das an? Und jetzt stellt euch vor, jemand anderes sitzt hinter euch und brüllt: „Das kriegst du eh nicht hin!“ Dann kann er euch ja auch gleich zurufen: „Du bist ne Null!“

  1. „Nimm dir mal ein Beispiel an…“

Aus welchem Grund sollte der Satz jetzt gut sein? Durch den Satz wird dem Kind doch nur impliziert, dass es nicht richtig ist, so wie es ist. Mag sein, dass vielleicht der Bruder das besser kann oder die Schwester besser in anderen Dingen ist, aber sind wir das nicht alle? Wir können auch nicht alles perfekt, warum erwarten wir dann das von den Kindern? Jedes Kind ist anders, und das ist auch gut so, daher ist es wichtig, das Kind in seinem Sein zu unterstützen und die Dinge, die es nicht richtig macht, konstruktiver Bestätigung zu begegnen. Beispielsweise, indem man nicht sagt: „Nimm dir mal ein Beispiel an deinem Bruder, der hält sein Zimmer so schön sauber“, sondern vorschlägt: „Komm, lass uns gemeinsam dein Zimmer in Ordnung bringen, dann fühlst du dich da wohler drin.“

  1. „Du bist genauso wie…“

… deine Mutter/dein Vater/deine Oma“ oder wie sonst wer. Die Sätze sind für das Kind zwar nicht immer verständlich, aber das Gefühl dahinter ist unschön, da mit diesen Sätzen meist nur etwas Negatives zum Ausdruck gebracht wird. Wenn man so etwas dem Partner an den Kopf wirft, verbirgt sich dahinter schließlich auch kein Kompliment, oder?

  1. „Ich will dich nicht (mehr) sehen.“

Wenn es zwischen den Eltern und den Kindern bei einem Streit eskaliert, kommen solche Sätze dabei herum – und die tun nur weh. Das ist auch eine Form von Liebesentzug, die das Kind enorm verletzten können. Besser man versucht den Streit zu schlichten, indem man das Kind zum Beispiel in sein Zimmer schickt bis es sich (und man sich selbst) beruhigt hat.

  1. „Was soll nur aus dir werden?/Aus dir wird nie was (gescheites).“

Was soll dabei raus kommen? Sicher gibt es Menschen, die sich davon angespornt fühlen und dem anderen zeigen wollen, dass sie es sehr wohl können… Kinder gehören allerdings nicht dazu, ihr Ehrgeiz ist dafür noch nicht genug ausgebildet – vor allen Dingen wird der auch nicht wachsen, wenn man es zu oft sagt. Hört das Kind ständig diesen Satz, wird es nur dazu kommen, dass das Kind am Ende gar nichts mehr versucht.

  1. „Ich verstehe dich nicht.“

Gemeint ist damit nicht, dass man eine Ausführung nicht versteht, sondern dieser Satz, wenn man „Wie kann man nur sowas Dummes machen? Ich verstehe nicht, wie du…“ oder „Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum du so bist!“. Vielleicht versteht man nicht alles, aber es käme bei einem selbst auch nicht gut an, wenn man von anderen mit Nachdruck gesagt bekommt, dass die eigene Handlungs-, Lebensweise oder Art auf Unverständnis stößt.

  1. „Selbst Schuld.“

Ist schon mal irgendwann, irgendwie ein Problem gelöst worden, indem man mit dem Finger auf wen gezeigt hat? Nicht wirklich, oder? Gerade Kinder neigen dazu sich für verschiedene Dinge die Schuld zu geben: Wenn die Eltern sich streiten, wenn die Eltern schlechte Laune haben, wenn sie sich scheiden lassen. Mit diesen Worten wird die Tendenz dazu nur gestärkt, und das Kind wird nur noch mehr verunsichert.

  1. „Du kannst sowas nicht!“

Okay, nicht jedes Kind in jedem Alter sollte alles mal ausprobieren. Das Hantieren mit einem Akkubohrer oder die Arbeit mit einer elektrischen Säge ist vermutlich nicht das, was man ein Kind das erste Mal alleine machen lassen sollte. Aber dem Kind von vorne herein zu sagen, dass es dieses oder jenes nicht kann, ist unwahrscheinlich destruktiv. Sind wir mal ehrlich, nachträglich kommt doch kaum einer an und sagt: „Jetzt bist du soweit, jetzt kannst du xy machen“, oder? Besser es mit dem Kind gemeinsam zu probieren und ihm gleich die ersten wichtigen Handgriffe und Sicherheitsvorkehrungen mitgeben.

  1. „Ich habe Wichtigeres zu tun!“

… Wem hierbei nicht klar, ist, was daran falsch ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Ganz im ernst: „Ich habe Wichtigeres zu tun“ – und dein Kind ist unwichtig? Mag sein, dass das Telefonat gerade wichtig ist, aber dann kann man dem Kind vermitteln, dass man ein Ohr hat, sobald das Telefonat beendet ist, oder?

About the author

Verena Walter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You may use these HTML tags and attributes: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>