Kosten senken beim Umzug – steuerlich absetzen in Österreich

Ein entfernter Verwandter von mir wohnt in Österreich und dort hat er schon einige Umzüge hinter sich. Erst neulich hat er einen Umzug gemacht und ist dank dem Umzugsservice Wien ein Stück dichter bekommen.

Allerdings hat er erst nach dem vierten oder fünften Umzug (so gut ist mein Überblick über seine Umzüge nicht) erfahren, dass er bereits im Vorfeld viel Geld hätte sparen können, wenn er sich genauer informiert hätte. Und zwar hätte er einfach die Umzugskosten steuerlich absetzen müssen.

Okay gut, dass man das kann war mir jetzt auch nicht geläufig. Aber ich dachte, wenn es mir und ihm nicht geläufig war, geht es bestimmt vielen anderen Menschen genauso. Daher möchte ich euch hier und heute informieren, dass welche Kosten ihr beim Umzug in Österreich steuerlich absetzen könnt!

Tipp 1: Rechnungen und Belege sammeln

Wie bei allen steuerlichen Angelegenheiten ist es wichtig, dass man die Rechnungen und Belege aufhebt. Schließlich will das Finanzamt auch einen Nachweis sehen, dass man diese Kosten tatsächlich hatte – und ohne einen Beleg oder eine Rechnung wird das schwierig. Daher also der erste Tipp: Rechnungen und Belege sammeln. Hierfür genügt es die Belege in einer Mappe zusammeln. Dafür müssen sie nicht in chronologischer Reihenfolge vorliegen. Hauptsache man hat alles beisammen.

Welche Kosten kann man absetzen?

Der erste Gedanke, der vermutlich den meisten (aber auch mir) gekommen ist, ist die Rechnung vom Umzugsunternehmen. Aber das ist noch nicht alles. Man kann auch die Rechnungen absetzen für:

  • Handwerkskosten (das beinhaltet die De- und Montage von Möbeln)
  • Fahrtkosten zur Wohnungssuche und Übersiedelung
  • Pack- und Transportkosten
  • Maklerkosten für die Wohnungssuche am neuen Dienstort (dies gilt jedoch nur bei Mietwohnungen)
  • Mietkosten für die alte Wohnung nach dem Auszug während der Kündigungsfrist.

Tipp 2: Umstände beachten

Wien bei Nacht
Wien bei Nacht

Die Behörden möchten nicht für alles zahlen, sondern immer nur für das was nötig ist. Daher gibt es ein paar grundlegend Voraussetzungen, die hierfür erfüllt sein sind.

Die Kosten werden beispielsweise nur übernommen, wenn die alte Wohnung wirklich abgestoßen wird. Wer die andere Wohnung als Zweitwohnung behält, muss die Kosten für den Umzug selbst tragen.

Auch können Berufsanfänger, die noch bei ihren Eltern wohnen, aber eine eigene Wohnung beziehen wollen, die Umzugskosten nicht steuerlich absetzen. Die einzige Ausnahme wäre, wenn die Arbeitsstelle so weit entfernt ist, dass ein neuer Wohnsitz erforderlich ist. Beispielsweise hat man eine Wohnung in  Graz hat, die Arbeitsstelle sich jedoch in Wien befindet. Ein derartiger Fahrtweg wäre nicht tragbar. In Deutschland wäre es vergleichbar mit dem Wohnort Essen und einer Arbeitsstelle in Hamburg.

Umzüge ins Ausland können in Östereich ebenfalls nicht steuerlich abgesetzt werden. Gleiches gilt auch für den Umstand, wenn man dem alten Vermieter zugesagt hat, die Wohnung beim Auszug wieder in den Zustand zu versetzen, der bei Beginn des Mietantritts vorgelegen hat.

Tipp 3: Privat ist immer günstiger

Man spart natürlich noch mehr Geld, wenn man ausreichend Freunde und andere helfende Hände im Privatleben hat, die einem beim Umzug behilflich sind. Allerdings sollte man hierbei wirklich vertrauenswürdige Menschen konstatieren, die ihre  Versprechen halten. Ich habe es oft genug erlebt, dass jemand einer Freundin Hilfe angeboten hat und sich einen Tag vor dem Umzug mit einem großen Saufgelage die Kante gegeben hat.

Das ist kein Unsinn, den ich euch erzähle, das ist wirklich so passiert. Und wenn man mehrere derartig unzuverlässige Menschen in seinem Umfeld hat, die einem zwar alles zusagen, an Tag X aber plötzlich krank sind, Pläne haben oder einfach nicht erreichbar sind, dann hat man ein Problem.

Aber auch bei vertrauenswürdigen Menschen im Umfeld kann immer mal was dazwischen kommen. Man ist erkrankt, das Kind ist krank geworden, jemand hatte einen Unfall, die Mutter ist im Krankenhaus und vieles mehr. Bei einem Umzugsunternehmen kann zwar auch immer mal einer weg fallen, aber dann gibt es fimrenintern immer einen Ersatz, sodass man nie bei beispielsweise 4 bestellten Möbelpackern plötzlich nur mit 2 Mann vor dem Umzug steht.

Allgemeiner Tipp: Rechtzeitig planen

Es ist immer gut, wenn man mit all den notwendigen Details  eines Umzugs nicht erst in letzter Minute anfängt, sondern sich im Vorfeld informiert. Was braucht man? Was kostet es? Was ist zu beachten? Wer ist involviert? Wo meldet man etwas an?

Eine 10 Punkte Strichliste mit weiteren Fragen und Antworten findet ihr in diesem Beitrag über Umzüge.

Wie viele Umzüge habt ihr hinter euch?

Seid ihr schon mal in Österreich umgezogen oder anderswo? Habt ihr schon mal versucht die Kosten steuerlich abzusetzen oder habt ihr es gar nicht erst versucht? Wusstet ihr überhaupt dass es ging, oder habt ihr euch gar nicht informiert? Kennt ihr ein paar Menschen, denen die Informationen weiterhelfen? Dann schickt ihnen diesen Artikel, gebt ihm 5 Sterne, wenn er euch gefallen hat und besonders wichtig: Habt einen großartigen Tag. Ich freue mich über einen Kommentar und auch Kritik ist erwünscht, aber bitte anständig formuliert. Besten Dank.

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Verena Walter

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